Leserbriefe

Aufbauhilfe ist dringend nötig

Reinmar Wipper, Nürtingen.

Schon am Nikolaustag, als man hörte, dass es in den syrischen Großstädten wohl keine Gegenwehr und offensichtlich auch keinen Massenmörder Assad mehr zu greifen gab, standen mir die möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung vor Augen. Die Folgen für das ruinierte Land und die für alle Geflüchteten in den Nachbarländern, bei uns und in ganz Europa.

Nicht alle, aber viele Geflüchtete zieht es spontan wieder nach Hause. Aber wohin? In kaputte Häuser, zwischen Minen, ohne Ärzte, ohne Mobilität, ohne Arbeit, ohne Infrastruktur?

Zuerst ist vor Ort Aufbauhilfe vonnöten. Und deswegen ist es schamlos, wenn die selbsternannten Tatortreiniger der AfD und des BSW zur sofortigen Rückkehr der hiesigen Syrer in ihre arabische Heimat blasen. Nicht nur schamlos, sondern entlarvend. Sieht man doch auf den ersten Blick, dass diese menschenverachtenden Populisten keine Ahnung davon haben, wie man eine komplexe Problematik politisch und menschlich, logistisch und organisatorisch angehen muss, damit wirklich Frieden wachsen kann. Ein Frieden, der momentan noch wie ein neugeborenes Baby auf fürsorgliches Verhalten angewiesen ist. Wie bitte wollen solche Populisten sich den Aufgaben annehmen, die auf eine verantwortungsvolle Regierung gewählter Demokraten warten?

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