Leserbriefe

Augen und Ohren noch mehr offenhalten

Christa Evermann, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Wieder Angriff auf Grünen-Mitglied“ vom 1. Oktober.

Es war zunächst einfach nicht zu fassen, was dem Betroffenen angetan wurde. Hilfslosigkeit stand im Vordergrund. Diese kriminelle Tat fordert Rechenschaft und das möglichst bald. Nicht nur dem Betroffenen, unserem ganzen Ort, unserer Demokratie, haben die Täter wieder Schaden zugefügt. Es geht uns alle an, auch unseren Stadtrat!

Da leben wir in einem Ort mit so schöner Umgebung. Wir, aber auch die Täter, können täglich die Freiheiten unserer Demokratie genießen und in Frieden leben. Und dann werden wir von ein paar politisch Übermotivierten, Gewalttätigen, mit einer solchen Tat konfrontiert. Muss man sich von ihnen vorschreiben lassen, welche Fahne man ungestraft aufhängen darf? Welche Aufkleber auf unsere Autos dürfen? Bei welcher Partei wir Mitglied sein dürfen? Das alles regeln unsere Gesetze. Aber wo soll das hinführen, wenn wir nur geduldig schweigen? Noch scheinen die Täter durch ihr Umfeld gut geschützt zu sein. Will ihr Umfeld zum Mittäter werden?

Aber warum Unschuldige schädigen? Wer verführt sie? Warum lassen sie sich verführen? Haben sie in ihrem Leben zu wenig Anerkennung bekommen?

Fühlen sie sich nach einer solchen Tat dann endlich als ganz tolle Kerle und bekommen dafür die Bestätigung von ihrem zweifelhaften Umfeld Wünschenswert wäre für diese Menschen, dass es ihnen gelingt, Anerkennung durch echte Leistung und Mitmenschlichkeit zu bekommen. Hilft uns aber die Suche nach den Gründen weiter? Im Augenblick nicht! Aber, was können wir tun? Wo können wir anfangen?

Zumindest sollten wir bewusst Augen und Ohren noch mehr offenhalten, um Unschuldige zu schützen, Unrecht zu vermeiden.Wir sollten aber auch immer wieder den Mut finden, privat und öffentlich Stellung zu beziehen und uns zu äußern. Dabei sollten wir uns allerdings immer an das bekannte Sprichwort halten: Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem andern zu!

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