Leserbriefe

Deutsche Parteien im Autoritätsrausch

Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Erstmal wieder Seit‘ an Seit“ vom 14. Oktober.

Führung verspricht Qualität – und wer möchte nicht daran glauben, wenn eine Vielheit nicht nur dieser Meinung ist, sie auch noch durch Personen definiert.

Mit Trump, einem narzisstischen Faschisten von gestern, hat die Welt einen neuen Stil im Austausch zwischen Gesetzgebung beziehungsweise Staat und Bürger gefunden. Das „öffentliche Recht“ auf politische Falschheiten, auf demokratische Entartung, hält inzwischen Land übergreifendes Treiben. Destruktive Energien in Parlamenten und Parteien finden dabei bestechende Protagonisten (auch) mit (christlichem-Beipack-)Führungsanspruch. Analog arbeitet ein Souverän an der Entlassung verbriefter Eigenwürde, indem er die Auswürfe schluckt, die ihm als Volksspeisung serviert werden.

Ein Volk politisch zu teilen, zu beirren, wie es profund in Unsicherheitszeiten geht, lässt an der Ehrenhaftigkeit seiner Sprecher, seiner Parteien, zweifeln (oder nicht mehr) und damit an deren Auftrag oder Sinnhaftigkeit für friedliche und zuversichtliche Gemeinschaft. Sie sind bei dieser Ausrichtung für das Wohl einer BRD-Einheit so entbehrlich wie gefährlich. Wäre die Verfassung nicht diese Wagenburg aus den Blutflüssen des letzten Jahrhunderts, hätte nicht nur „Der Wilde Westen gleich hinter Hamburg“ die Harmlosigkeit seiner Spielstätte zu verlieren.

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