Christina Matt, Wolfschlugen.
Nachdem die Flugroute Tedgo neu eingeführt wurde, obwohl die letzte Abstimmung mit einer Stimme Mehrheit gegen Tedgo neu ausgefallen ist, haben wir uns in Wolfschlugen darauf eingestellt, dass wir bei Ostwind - nur dann sollten die Flugzeuge auf der neuen Route starten - künftig mit Fluglärm belastet werden.
Von der Bürgerreferentin des Verkehrsministeriums wurde ich darüber aufgeklärt, dass man mit erheblichem Fluglärm rechnen muss, wenn man in der Nähe eines Flughafens wohnt. Ich wundere mich, warum dieses Argument nun für die neu belasteten Bürger gelten soll, nicht aber für diejenigen, die sich bewusst für eine Wohnung in einer fluglärmbelasteten Gegend entschieden haben. Jeder, der in den letzten Jahren nach Altbach, Deizisau, Wendlingen gezogen ist, wusste, dass in diesen Gegenden mit Fluglärm zu rechnen ist. Genauso wie man vor einigen Jahren nach Wolfschlugen, Aichtal und Nürtingen ziehen konnte, mit dem Wissen, dass hier eben kein Fluglärm herrscht. Ich fühle mich als Bürger nicht ernst genommen und für dumm verkauft! Vor allem, wenn dann noch das Argument angeführt wird, dass das Abstimmungsverfahren gegen Tedgo neu nur mit einer Stimme Mehrheit gewonnen wurde und aufgrund des knappen Ergebnisses keine Empfehlung gegen die neue Route ausgesprochen werden kann. Andersherum hat aber genau diese eine Stimme Mehrheit gereicht, um den Testflugbetrieb zu starten. Das ist keine Demokratie – hier geht es schlicht und ergreifend um Gewinnmaximierung, die unter dem Deckmäntelchen von Solidarität und Umweltschutz daher kommt. Umso mehr, als das Land mit einer grünen Regierung als Anteilseigner des Flughafens Stuttgart von jedem Flugzeugstart profitiert. Das ist doppelzüngig, hinterhältig und kein anständiges Verhalten gegenüber den Bürgern.
Leserbriefe | 24.12.2024 - 05:00
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