Leserbriefe

Deindustrialisierung in Deutschland

Gerhard Mayer, Nürtingen. Zum Artikel „Heller Maschinenfabrik: 224 Stellen fallen weg“ und „Mercedes will sparen und Jobs nach Ungarn verlagern“ vom 21. Februar.

Die Meldung der Nürtinger Zeitung zeigt auf, dass die von der Ampel verbissen durchgeführt und verteidigte Deindustrialisierung an Fahrt aufnimmt. Immerhin verbessert jeder ins Ausland verlagerte Arbeitsplatz die Öko-Bilanz Deutschlands. Das Klima selber dürfte von der Verlagerung relativ unbeeindruckt bleiben, aber unsere weitsichtigen Politiker können sich auf die Schulter klopfen und behaupten, wie gut ihre Politik ist, um Deutschland klimaneutral zu machen. Ein wichtiger Mosaikstein der Deindustrialisierung ist auch die ebenso verbissen durchgeführte Boykottierung Russlands. Als ich noch bei Heller arbeitete, waren Aufträge aus Russland geschätzte Umsatzbringer. 2002 war ich (für eine andere Firma) noch geschäftlich in Moskau und sah in der riesigen Fabrikhalle ausschließlich deutsche Maschinen und Werkzeuge. Das alles gibt man auf, um amerikanischen Präsidenten zu gefallen, obwohl sich die USA selber nicht so an den Boykott gehalten haben und günstiges Uran weiter in Russland eingekauft haben, um der eigenen Industrie günstige Energie zur Verfügung zu stellen. Unter grünem Vorzeichen kaufen wir nun statt russischem Erdgas extrem umweltschädliches Frackinggas. Dadurch sind die Energiepreise in Deutschland mindestens doppelt so hoch wie in den USA.

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