Friedrich Röcker, Nürtingen. Zum Leserbrief „Mehr Bürokratie durch Digitalisierung“ vom 18. Dezember.
Herr Hartmann hat völlig recht: So, wie in der öffentlichen Verwaltung Digitalisierung betrieben wird, verursacht sie vor allem zusätzlichen Aufwand. Digitalisierung wird häufig so verstanden: Kaufe digitale Endgeräte und installiere ein WLAN. Fertig. Schon die laufende Pflege und regelmäßige Erneuerung werden gerne unterschlagen. Und um die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse kümmern sich, wenn überhaupt, formularfixierte Mitarbeiter. Vor einiger Zeit war in der Presse zu lesen, dass ein Jobcenter jetzt „digital“ arbeitet, indem Anträge mit Hilfe einer PDF-Datei ausgefüllt und per E-Mail abgeschickt werden können. Die Formularkreuzchen müssen folglich nicht mehr mit dem Stift auf Papier, sondern können mit der Maus auf dem Bildschirm gemacht werden. Im Jobcenter werden diese Mail-Anhänge ausgedruckt und dann per Hauspost weiterverteilt. Das hat mit Digitalisierung überhaupt nichts zu tun. Erst wenn der dadurch ausgelöste Verwaltungsvorgang vollautomatisch läuft, ist Digitalisierung erfolgreich und spielt die Kosten für ihren zusätzlichen Aufwand wieder ein. Aber wie soll es so weit kommen, wenn die Verwaltung vorrechnet, dass es mit eigenem Personal zu brutto 75 Euro pro Stunde wirtschaftlicher sei, als Fachleute von außen anzuheuern. Die Frage, wie viele Dilettanten man benötigt, um einen Fachmann zu ersetzen, wird nicht ernsthaft beantwortet.
Fachleute für IT-Sicherheit und zur Prozessoptimierung sind rar und teuer. Solange die Verwaltung sich nicht dazu durchringen kann, wirklich gute Fachleute zu beschäftigen und der Gemeinderat glaubt, mit zusätzlichen mäßig bezahlten IT-Stellen das Problem zu lösen, wird sich dies noch lange nicht ändern und trotzdem viel Geld kosten. Die Verwaltung wird mit zusätzlicher Arbeit belastet und die Bürger werden noch lange Zeit „aufs Amt“ laufen müssen.
Leserbriefe | 04.01.2025 - 05:00
Es geht um unser Überleben!
Wilfried Schmid, Wendlingen. Zum Artikel „Müssen die Gartenhäuser abgebaut werden?“ vom 30. Dezember.
Immer diese Gängelung der mündigen Bürger durch das ach so böse Landratsamt! Schauen wir uns doch einmal die Fakten zu der diskutierten Fläche an: ...
Leserbriefe | 04.01.2025 - 05:00
Wir brauchen keine Ratschläge!
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Musk mischt sich in deutschen Wahlkampf ein“ vom 31. Dezember.
Wir hatten in Deutschland schon einmal einen Propaganda-Minister, dem viel zu viele gefolgt sind. Wir brauchen keine Ratschläge von ...