Hartmut Gerhardt, Wolfschlugen. Zum Artikel „Murat Kutlu will das Schwäbische pflegen“ vom 19. August.
„Murat Kutlu ist der Inbegriff eines schwäbischen Schaffers und Netzwerkers“, schreibt Kirsten Oechsner zu Beginn ihres sehr lesenswerten Artikels. Wenn das kein besonderes Lob ist. Die Geschichte des türkischstämmigen Schwaben zeigt, wie Menschen mit Migrationshintergrund hier eine Heimat finden und heute in unserer Gesellschaft fest verankert sind. Vielleicht liegt es zum Teil am Alter Hiesiger, wenn sie Murat nur wegen seines Äußeren erst einmal skeptisch ansehen und dann doch von seiner Wesensart überzeugt werden: Der ist ja wie einer von uns. Der Balanceakt zwischen schwäbischer und türkischer Kultur sei nicht immer leicht gewesen. Doch Kutlu, als Türke der zweiten Generation, setzte sich aktiv mit seinem Geburtsland auseinander und tut es auch heute noch, wenn er sich darum kümmert, die schwäbische Mundart als Kulturgut in der Schule zu vermitteln. Er verfolgt dies besonders intensiv und kann heute wohl in dieser Hinsicht fast als Experte gelten. Dies ist besonders bedeutungsvoll, da es für junge Menschen wertvoll ist, die eigene Kultur, also auch das Schwäbische, zu kennen. Denn die Kenntnis der eigenen Wurzeln führt zu einem besseren, tieferen und umfassenderen Verständnis des eigenen Lebens. Hier mag Kutlu eine Sonderrolle einnehmen. Doch gibt es sicher viele Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, die durch ihre Beiträge aus ihren Herkunftsländern das Spektrum unseres Wissens erweitern können. Dies fördert das Verständnis für andere Kulturen, ohne die Unterschiede zu verwischen. Dies macht Murat auch deutlich, wenn er geschichtliche Zusammenhänge der Türkei, von Deutschland und den Schwaben, in seinen Darlegungen beleuchtet. Diese Öffnung, gerade auch für das „Andere“ oder sogar „Fremde“, führt zu einem besseren Verständnis unter uns Menschen, auch und gerade von Menschen mit Migrationshintergrund - und zu einem friedvollen Leben miteinander.
Leserbriefe | 10.09.2024 - 05:00
Zurück zur Sprache der einfachen Leute
Helmut Hartmann, Nürtingen.
Seit der Wahl im Osten wird darüber diskutiert, wie es sein kann, dass Parteien wie die AfD und BSW so erfolgreich abschneiden können. Meine Meinung: Weil sie eine einfache Sprache sprechen, die von den Leuten verstanden ...
Leserbriefe | 10.09.2024 - 05:00
Wo bleibt der Aufschrei?
Kurt Schneider, Unterensingen. Zum Atikel „Ergebnis korrigiert: Sächsische AfD verliert wichtigen Sitz“ vom 3. September
Man stelle sich vor, es ist Wahlabend, die Spannung steigt und plötzlich wird klar: Die AfD könnte in Sachsen eine Sperrminorität ...