Leserbriefe

Frieden statt Export

Raul Guerreiro, Nürtingen. Zum Artikel „Generalinspekteur: Ausgaben für Verteidigung massiv steigern“ vom 9. April

Obwohl ich in einem kleinen neutralen europäischen Land geboren wurde, bin ich ein echtes Kind des Zweiten Weltkrieges. Denn durch die damalige westliche Propaganda habe ich von Kindheit an gelernt, Deutschland und alles Deutsche zu hassen. Jeder Deutsche war ein Nazi, so dachten Millionen in aller Welt. Das änderte sich später, als ich etwas anderes lernte: dass die brutale faschistische Ideologie und der Horror des deutschen Militarismus nur eine historische Krankheit waren, ja ein soziales Krebsgeschwür in der Geschichte dieser glänzenden Nation, die jahrhundertelang friedlich die Kultur der Welt nährte. Heute bin ich deutscher Staatsbürger und schäme mich dafür, dass wieder eine hysterische Kriegstreiberei betrieben wird und allerlei Waffen Made in Germany in die Welt exportiert werden. Die einfache und tragische Tatsache, dass Waffen töten, scheint in Vergessenheit zu geraten. Wir nähern uns nun dem größten Moment unseres Christentums und dürfen uns vertieft an eine wunderbare und ganz andere Art des Tötens und Weiterlebens erinnern.

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