Werner Knauer, Wendlingen.
Nach Erhalt der Steuerbescheide zahlen Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern mit einem Gartenanteil erheblich höhere Steuern. Bei großen Wohnanlagen wird die Grundsteuer hingegen wesentlich entlastet, da die Kosten auf die Anzahl der Wohnungen umgelegt werden. Der falsche Ansatz bezieht sich auf die Grundstücksgröße und den Bodenrichtwert und berücksichtigt nicht die Wohnfläche auf dem jeweiligen Grundstück.
Beim Neujahrsempfang der Stadt wurde darauf hingewiesen, dass die Vogelwelt seit Jahren schrumpft. Was wird dagegen unternommen? Verdichtung der Bauflächen, Verringerung der „grünen Lungen“. Wo soll sich denn ein Vogel aufhalten und eventuell brüten, wenn kein Angebot mehr für die Fütterung vorhanden ist und die Insekten sterben? In meinem Garten ist alles vorhanden, was eine Vogelwelt benötigt. Jeder Baum bringt Kühle, die kein Sonnendach bieten kann. Nun soll ich jedoch 87 Prozent mehr Grundsteuer bezahlen.
Bekannte und Freunde berichten von Gebührenerhöhungen zwischen 20 und 570 Prozent. Eine Familie zahlt statt 189 Euro nun 920 Euro. Ist das nachvollziehbar? Verständnis hätte ich bei einer Deckelung von 30 Prozent. Bei bestehenden Häusern wurde der Bodenrichtwert viel zu hoch angesetzt. Ein Hebesatz muss so berechnet werden, dass eine faire Verteilung der Gemeinkosten auf die Allgemeinheit stattfindet. Sind Eigentümer von größeren Grundstücken etwa die Bösen, weil sie zu viel Land verbrauchen?
Dabei gibt es einen Flächenbereich, auf dem gebaut werden konnte, und einen Gartenbereich, der gepflegt werden muss. Für die Gartenfläche zahle ich dennoch den hohen Bodenrichtwert. Einsprüche gegen den Grundsteuerbescheid sind sicher zu erwarten. Unter drei Gemeinden, darunter auch Wendlingen, wurde im Ländle die Grundsteuer C auf unbebaute, jedoch baureife Grundstücke mit einem Hebesatz von 250 angesetzt.
Der Gedanke, baureife Grundstücke in den Markt einzubeziehen, ist richtig. Doch diejenigen, die sich die Steuer leisten können, werden ihr Grundstück deshalb nicht verkaufen. Einsprüche sind daher notwendig, und vom Bund der Steuerzahler sind bereits Verfassungsklagen auf dem Weg. Zum Schutz der Natur sollten Grünflächen in der Stadt vergrößert werden und Wiesen erhalten bleiben.
Leserbriefe | 05.04.2025 - 05:00
Überaus freundlicheMenschen
Stefan Tröscher, Nürtingen.
Für alle Menschen, die zu uns kommen, bei uns arbeiten und alles auf sich nehmen, möchte ich einmal eine Lanze brechen. Meine Erfahrungen aus den letzten acht Monaten haben gezeigt, dass genau jene sich sehr mühen und ...
Leserbriefe | 05.04.2025 - 05:00
Viele fragwürdige Regelungen
Kuno Giesel, Nürtingen. Zum Artikel „Regierung hat nicht willkürlich gehandelt“ vom 26. März.
Einige Corona-Maßnahmen waren mehr als fragwürdig. Zum Beispiel, dass man mit 20 Personen zu Hause noch feiern, aber maximal zehn Personen zum Rauchen an ...