Manfred Weiner, Nürtingen. Zum Artikel „Erwerle: Es hätte schlimmer kommen können“ vom 11. Juli. Dass Hölderlin in seiner Kindheit und Jugendzeit zusammen mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und seinen Geschwistern im Hölderlinhaus gewohnt hat, ist unumstritten. Dass Herr Dr. Zimmermann mit guten Argumenten des späteren Hölderlins Beziehung zur Kirchstraße in Nürtingen dartun kann, freut mich; ich wünschte, er könnte sie auch der Nürtinger Bürgerschaft nahebringen.
Dass man gut tut, das Hölderlinhaus im Innern nicht in der heutigen Form zu erhalten, ist auch unumstritten. Dass man das über die Jahrhunderte vergleichsweise wenig veränderte schöne Äußere, das mit dem alten Fachhochschulbau so gut harmoniert, erhalten könnte und erhalten sollte, ist die feste Überzeugung der Abrissgegner.
Dass Herr Erwerle sagte: „ Es hätte auch viel schlimmer kommen können“, war natürlich ungeschickt, wenn man in Herrn Erwerle einen Interessenvertreter des Abrisses sieht; bedenkt man aber, dass er von Amts wegen zu Objektivität verpflichtet ist, dann sollte man gewiss nicht tadeln, sondern eher loben. Auf intensive Nachfrage von Herrn Kuby nach dem umbauten Raum teilte Herr Erwerle mit, dass die geplante überbaute Fläche etwa 50 Prozent größer als die vom Hölderlinhaus überbaute Fläche ist. So herum wird jetzt aus den hübschen, aber eigentümlich lückenhaften Darlegungen von Frau Ackermann und Herrn Erwerle ein Schuh: Die Stadtverwaltung möchte Raum in einer Größe, wie ihn das Hölderlinhaus nicht fassen kann. Bei einer ehrlich und redlich geführten Diskussion sollte man das sagen. Dass die bisher vorgetragenen Argumente und insbesondere die bisher erwogenen hässlichen Bauvorhaben einen Abriss des Hölderlinhauses sachlich nicht rechtfertigen können, scheint mir offenkundig.
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