Leserbriefe

Menschen zweiter Klasse in Sindelfingen?

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Mercedes kürzt Fertigung in Sindelfingen“ vom 4. Oktober.

„Mercedes kürzt Fertigung in Sindelfingen“ berichtet die Nürtinger Zeitung am 4. Oktober auf der Titelseite, um dann gleich einen Sprecher mit der Aussage zu zitieren: „Die Änderung werde keine Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft haben.“

Wie beruhigend – aber was ist mit den anderen Mitarbeitern, die nicht zum „Stamm“ zählen? Sind das etwa Menschen zweiter Klasse, die beliebig freigesetzt werden können, um die Kapazitäten flexibel anzupassen?

Sind das auch die Menschen, die angeblich dringend aus Ländern wie Kenia nach Deutschland geholt werden sollen, um Facharbeiter-Lücken zu füllen, die mangels eigener Ausbildung entstanden sind, einfach so?

Dafür gibt es jetzt aber sogenannte Migrationsabkommen mit Ländern wie Kenia und anderen. Danach sind bei uns allerdings nur Menschen willkommen, die in ihrem Heimatland schon fertig ausgebildet wurden und eigentlich dort gebraucht werden, um Aufbauarbeit in ihrem eigenen Land zu leisten, damit es endlich lebenswert und zukunftsfähig wird.

Dabei könnte Deutschland natürlich auch helfen – direkt vor Ort in Kenia mit entsprechender Entwicklungshilfe. Aber gibt es sowas eigentlich noch?

In einem weiteren Artikel auf Seite 3 der Nürtinger Zeitung beschreibt Christine Bilger die langfristige Auslastungs-Planung der Stuttgarter Justiz. Der gerade begonnene Prozess gegen den „Querdenker“ Michael Ballweg könnte bis zum Jahresende 2025 dauern, also 15 Monate insgesamt. Zumindest hat das Gericht alle Verfahrensbeteiligten vorgewarnt - rechtzeitig gleich am ersten Tag.

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