Leserbriefe

Nürtingen - die Stadt der lärmintensiven Veranstaltungen

Norbert Klimpel, Nürtingen.

Warum gibt es in Nürtingen so viele Veranstaltungen, bei denen die gesetzlich geregelte Nachtruhe missachtet wird? Mit zunehmender Tendenz erfreuen sich lärmintensive Veranstaltungen wohl immer größerer Beliebtheit auf Kosten anderer Menschen und der Umwelt. Warum bei Veranstaltungen Musik in ohrenbetäubender Lautstärke bis in die frühen Morgenstunden gespielt werden muss, bleibt mir ein Rätsel; ebenso warum die Besucher sich mit lautem Geschrei und Gejohle an den Lärmbelästigungen beteiligen. Offensichtlich besucht man solche Veranstaltungen nur um des Lärms willen: eine Unterhaltung ist bei dieser Lautstärke ohnehin nicht möglich. Die Belange der Anwohner bezüglich ihres Rechtsanspruchs auf Nachtruhe wird von egoistischen Veranstaltern und rücksichtslosen feierwütigen Besuchern völlig ignoriert. Laut unserer Stadtverwaltung sollen solch lärmintensive Veranstaltungen ja eine besondere Bedeutung für die Stadtgesellschaft haben. Dies lässt sich von vielen lärmgeplagten Anwohnern nicht ergründen, sondern laute Musik und lautes Geschrei bedeuten ihnen gegenüber eine große Rücksichtslosigkeit. Warum nach 22 Uhr die Lautstärke entsprechend der gesetzlichen Regelung nicht reduziert und weit über das festgelegte Musik-/Veranstaltungsende hinaus bis in die frühen Morgenstunden gelärmt wird, ist mir unverständlich. Es ist scheinbar modern und „in“ Anwohnern Lärm zuzumuten und deren Nachtruhe empfindlich zu stören und zu missachten. Überall wird geklagt, dass eine feiernde Minderheit Anwohnern nächtlichen Lärm aufzwingt. In unserer Nachbarschaft fühlen sich viele durch die aufgezwungene Erduldung des Veranstaltungslärms und der Missachtung der Nachtruhe malträtiert, aber in unserer rücksichtslosen Gesellschaft wird sich das leider nicht ändern.

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