Friedrich Röcker, Nürtingen. Zum Artikel „Naturhotel mit Restaurant und Biergarten“ vom 29. Oktober. Bei der Bürgerinformation zum „Naturhotel Neckar“ am vergangenen Dienstag kam durch die Nachfrage eines ehemaligen Stadtrats an die Öffentlichkeit, dass die jetzt hochgelobten Pläne bereits 2017 dem damaligen OB Heirich vorgestellt wurden. Ganz offensichtlich hat er sie „in der Schublade“ verschwinden lassen, denn niemand hat davon etwas erfahren. So hat er seit 2017 in der Öffentlichkeit die Behauptung aufrechterhalten und noch am 24. Juli 2018 in der Gemeinderatssitzung protokollieren lassen, dass es nur den einen Investor Neveling gäbe. Damit hat er den gesamten Gemeinderat auf eine falsche Fährte gelockt und seine juristische Auseinandersetzung gegen die Bürgerinitiative mit dem Argument begründet, dass ohne das Neveling-Hotel dort weiterhin eine „Hundsdreckswiese“ bliebe. In der dramatischen Gemeinderatssitzung am 6. Februar 2018 wurde die Bürgerinitiative als Verhinderer bezeichnet. Die Vorgehensweise von OB Heirich hat die Stadtverwaltung und die Bürger(innen) sehr viel Arbeitszeit und Geld gekostet, was sich sicher alle gerne erspart hätten.
Wenn die verantwortlichen Mitarbeiter(innen) der Stadtverwaltung ebenfalls nichts von den Naturhotel-Plänen wussten, dann müssten sie sich spätestens jetzt ebenso wie Gemeinderat und Bürger betrogen fühlen. Sie müssten sich gegen den bisher vorherrschenden Eindruck wehren, dass sie das schmutzige Spiel mitgespielt haben.
Als detaillierter Kenner der öffentlich dargestellten Vorgänge frage ich mich natürlich, was da sonst noch alles ans Tageslicht kommen könnte. Der kurze Kommentar von OB Dr. Fridrich am Dienstagabend, „es gibt viele Schubladen im Rathaus“, lässt Schlimmes befürchten. Die transparente Vorgehensweise von OB Fridrich beim jetzt vorliegenden Projekt „Naturhotel Neckar“ mit einer frühzeitigen Beteiligung der Bürgerschaft lässt hoffen, dass sich so etwas nicht wiederholt.
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