Leserbriefe

Wahlhelfer indirekt als Betrüger bezeichnet

Heidrun Bay, Neuffen. Zum Artikel „AfD-Landeschef spricht im Waldheim in Nürtingen“ vom 20. Februar.

„Da wird betrogen von vorne bis hinten“. Und Frohnmaier, der Redner des Abends, stimmt zu. Wo leben wir denn eigentlich mittlerweile, frage ich mich? Dass ein AfD-Landeschef solch einer Aussage eines Besuchers dieser Veranstaltung zustimmt, verwundert mich nicht im Geringsten. Dass aber Mitmenschen, die Ihre Freizeit, und die nicht zu knapp, für unser aller Wohl in den Wahllokalen einbringen, indirekt als Betrüger bezeichnet werden, macht mich das sprachlos. Mein besonderer Dank gilt den vielen tausend Wahlhelferinnen und Wahlhelfern in ganz Deutschland, die eben genau das mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit verhindert haben, nämlich dass bei den Bundestagswahlen betrogen wurde. Die dafür gesorgt haben, dass die Bundestagswahlen geordnet und korrekt abgelaufen sind. Wahlhelferin oder Wahlhelfer zu sein, ist ein Ehrenamt und wie der Name schon sagt, ein „Ehren“-amt. Das bedeutet, alle, die dieses Amt ausüben, tun dies unentgeltlich (abgesehen von einer geringen Aufwandsentschädigung) und im vollen Bewusstsein ihrer Verantwortung. Sie stellen ihre Freizeit der Allgemeinheit zur Verfügung und leisten damit einen wichtigen und sehr wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Diese Mitmenschen dann indirekt als Betrüger zu bezeichnen, ist für mich nicht hinnehmbar. Und um eines klarzustellen: Es ist mir dabei egal, wer das macht: ob Personen, Institutionen oder gar Parteien. So etwas geht gar nicht! Und noch was: Wenn das mit den Anfeindungen dem Ehrenamt gegenüber so weitergeht, dann werden wir bald keine Ehrenamtlichen, die mittlerweile zum Motor unserer Gesellschaft geworden sind, mehr haben. Darüber sollte man mal nachdenken!

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