Klaus Nägele, NT-Reudern. Zum Artikel „Mehr Neckar für die Bürger übrig lassen“, vom 7. Oktober. Da gibt es eine Fläche am Neckar und einen Investor mit einer Idee. Seine Idee ist ein Hotel. Damit sich das Hotel rechnet, muss es groß sein. Damit es günstig zu Bauen ist, muss es den anderen Hotels des Investors gleichen.
Aus Sicht des Investors ist das nachvollziehbar. Für mich als Nürtinger Bürger gelten aber ganz andere Maßstäbe. Ich brauche kein Hotel. Ich hätte gerne gegenüber dem Ruderclub und schön an der Fischtreppe gelegen einen Ort, der den Nürtingern dient. Also einen Platz, für das Gemeinwohl. Einen Platz, der in direkter Nachbarschaft zur Freien Kunsthochschule vielleicht auch für die FKN einen Nutzen bringt. Diese Fläche zu verkaufen käme mir nie in den Sinn.
Und jetzt wird es seltsam: Anstatt mit den Nürtinger Bürgern erst einmal ein Konzept für die Flächennutzung abzustimmen, wird das Konzept des Investors als unumstößlich und toll verkündet. Und noch seltsamer ist der Feuereifer bestimmter Verwaltungsvertreter, wenn es darum geht, die Investorenwünsche zu vertreten. Und alles muss ganz schnell gehen, sonst verliert der Investor vielleicht noch die Lust an seiner Idee.
Teure Konzepte zur Wohnbebauung oder ein Workshops für ein Sozio-Kulturelles Zentrum genau an dieser Stelle sind auf einmal nicht mehr wichtig. Und was dann passiert ist auch nichts Neues.
Es beginnt der alt bekannte Nürtinger Kleinkrieg. Bürger gegen Investor. Verwaltung gegen Bürger. Oberbürgermeister gegen alle. Gemeinderat gegen sich selber. Alles nur, weil ein Investor eine Idee hat. Und dann? Beschluss im Gemeinderat, Bürgerbegehren, Verhärtung der Fronten, Bürgerentscheid, jede Menge enttäuschte Nürtinger und wenn es dumm läuft wird das Grundstück verkauft.
Warum kann denn eine Verwaltung nicht einmal vorher fragen und dann handeln. Ich bin es Leid, immer wieder diesen Mangel an Einfühlungsvermögen, anzumahnen. Dann findet er eben wieder statt, der komplette Durchlauf durch alle Niederungen der politischen Zwietracht.
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