Licht der Hoffnung
Ein Rollstuhl-Bus soll behinderten Menschen mehr soziale Teilhabe ermöglichen
Licht der Hoffnung: Das Ziel des von der Stiftung Leben für die Weihnachtsaktion der Zeitung eingereichten Projektes ist es, für die 230 von Leben inklusiv betreuten Menschen einen Kleinbus zu finanzieren, mit dem auch Rollstuhlfahrer mitsamt Rollstuhl transportiert werden können.
OBERBOIHINGEN. Fahren zu Therapieangeboten, zu Arztterminen, zum Einkaufen, zu Büchereibesuchen, zu Kultur- oder Freizeitangeboten, zur Messe oder zu einem Ausflug – für viele Menschen ist das selbstverständlich und unproblematisch. Für einige der 230 Menschen mit Behinderung, die vom Verein Leben inklusiv (im Jahr 1969 unter dem Namen Behinderten-Förderung Linsenhofen gegründet) in Linsenhofen, Frickenhausen und Oberboihingen betreut werden, ist das jedoch nicht so einfach. Der Verein Leben inklusiv hilft dabei, dass auch Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung an öffentlichen Angeboten teilhaben können. Erleichtert wird dies, wenn zur Beförderung schwerstbehinderter Menschen oder einer Gruppe auch ausreichend passende Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Daher wünscht sich Leben inklusiv einen Kleinbus, der nicht nur mehrere Personen, sondern auch Rollstuhlfahrer mitsamt Rollstuhl transportieren kann.
Zwar steht seit dem Jahr 2011 in Oberboihingen schon ein Rolli-Bus. Wenn dieser aber bereits unterwegs ist und zeitgleich ein anderer Rollstuhlfahrer ein anderes Ziel hat, fehlt bisher die Flexibilität. Daher hat die Stiftung Leben einen Antrag auf Unterstützung durch die Spendenaktion „Licht der Hoffnung“ gestellt. „Die Gesetzeslage mit dem Bundesteilhabegesetz sieht eine weitaus individuellere Begleitung im Alltag und bei Freizeitangeboten vor. Daher benötigen wir dringend ein weiteres flexibles Fahrzeug“, schreibt Ramona Koch-Ludwig, Assistenz des Vorstands von Leben inklusiv, in der Bewerbung für „Licht der Hoffnung“.
Die vor 15 Jahren gegründete Stiftung Leben hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihren Mitteln die Arbeit von Leben inklusiv zu fördern. Das Prinzip der Stiftung ist es, durch Spenden Vermögen anzuhäufen, das aber nicht ausgegeben werden darf. Für Projekte ausgeschüttet werden sollen lediglich die Zinsen. Daher benötigt die Stiftung Leben eine finanzielle Unterstützung, wenn ein Fahrzeug für Leben inklusiv angeschafft werden soll.
„Ein kleines Fahrzeug, das aber trotzdem einen Rollstuhl transportieren kann, wäre ideal“, sagt Toni Sandmann, Geschäftsbereichsleiter Wohnen bei Leben inklusiv. Beispielsweise ein VW Caddy. Bei einem größeren Fahrzeug sei es schwieriger, zu rangieren und einen Parkplatz zu finden. Zudem würden sich viele Mitarbeiter von Leben inklusiv gar nicht trauen, größere Fahrzeuge zu steuern.
Severine Hausmann, fachliche Vorständin bei Leben inklusiv, erhofft sich von dem Fahrzeug, dass mehr individuelle Wünsche ermöglicht werden können, beispielsweise wenn jemand ins Kino oder zum Gottesdienst nach Reudern gehen möchte. Auch beim jährlichen inklusiven Wandertag mit Manuel Andrack könne das Fahrzeug gute Dienste leisten. „Inklusive Angebote könnten dann einfach besser ermöglicht werden.“ Und natürlich auch Ausflüge kleinerer Gruppen nach Tripsdrill, in den Schwarzwald, auf die Schwäbische Alb oder in den Europapark.
Die Projektverantwortlichen von der Stiftung Leben und von Leben inklusiv werden sich an diesem Samstag bei der ersten Kulturveranstaltung des Festivals der Hoffnung um die Bestuhlung und den Getränkeverkauf kümmern. Um 20 Uhr werden im Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen „Die Feisten“ ein Gastspiel geben. Die Musiker Mathias Zeh und Rainer Schacht haben mit ihrer Zwei-Mann-Song-Comedy bereits am 6. Januar 2020 im ausverkauften Udeon in Unterensingen 400 Zuschauer begeistert und zum Lachen gebracht. Für den Auftritt am Samstag gibt es noch Karten für jeweils 20 Euro im Vorverkauf im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung.
Nürtingen | 30.11.2024 - 05:00
Licht der Hoffnung: Aus einem Zirkuswagen soll ein Wohnzimmer für Schüler werden
Das Evangelische Jugendwerk Bezirk Nürtingen möchte einen Zirkuswagen kaufen und diesen umbauen. Der Wagen soll dann auf verschiedenen Schulhöfen Station machen, um eine schulbezogene mobile Jugendarbeit zu ermöglichen.