Licht der Hoffnung
Licht der Hoffnung: Finanzielle Hilfe für Wohnungssuchende
Mit ihrem Projekt Türöffner hilft die Caritas Fils-Neckar-Alb Menschen bei der Wohnungssuche. Zusätzlich soll nun ein Notfallfonds für die Unterstützung beim Einzug und die Beschaffung von Möbeln eingerichtet werden.
NÜRTINGEN. Die Wohnungssituation in Deutschland hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft. Das führt dazu, dass sogar Menschen mit geregeltem Einkommen Probleme haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Menschen in schwierigen Lebenssituationen – Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen ohne Arbeit oder im Niedriglohnsektor – haben dagegen so gut wie keine Chance, sich mit angemessenem Wohnraum versorgen zu können.
Leer stehender Wohnraum wird gesucht und vermittelt
Die katholische Kirche, die Caritas Fils-Neckar-Alb und die Stadt Nürtingen haben es sich zur gemeinsamen Aufgabe gemacht, leer stehenden Wohnraum zu finden und diesen an dafür infrage kommende Mieterinnen und Mieter zu vermitteln. Das Projekt unter der Bezeichnung „Türöffner“ wird federführend von der Caritas koordiniert und hat seinen räumlichen Schwerpunkt in und um Nürtingen herum, da die Stadt das Projekt unterstützt.
Das 2019 aus der Taufe gehobene Projekt trägt Früchte, wie Helga Rütten, Fachleiterin Solidarität bei der Caritas Fils-Neckar-Alb, gerne aufzählt: „Im Jahr 2023 konnte das Projekt Türöffner in Nürtingen neunmal Vermieter gewinnen, ihre Wohnungen zu einem fairen Preis an Menschen mit geringen finanziellen Mitteln zu vermieten. 27 Personen, darunter 15 minderjährige Kinder, konnten ein neues Zuhause finden. Und im letzten Jahr haben wir fünf Wohnungen in Nürtingen vermittelt. 13 Personen, darunter sechs Kinder, konnten in Nürtingen über die Vermittlung durch das Projekt Türöffner eine neue Wohnung finden.“ Sorgenfreies Wohnen ist eine Lebensgrundlage. „Gerade für Kinder ist eine angemessene Wohnsituation wichtig für ein gesundes Aufwachsen“, so Helga Rütten.
Der Einzug ist oft mit Schwierigkeiten verbunden
Die Suche nach einer geeigneten Wohnung ist jedoch nur ein Teil der Herausforderung. Der Einzug in die neue Wohnung ist oft mit Schwierigkeiten verbunden. „Viele Menschen greifen auf Familie, Freunde und Bekannte zurück, wenn sie dabei Hilfe benötigen“, so Helga Rütten. „Für andere ist dies jedoch keine Selbstverständlichkeit. Menschen mit weniger gut ausgebauten Netzwerken, wie zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund oder Alleinstehende, benötigen hier Unterstützung.“ Erschwerend komme hinzu, dass Menschen in schwierigen Lebenssituationen häufig keinen Führerschein haben.
Auch die Beschaffung von dringend benötigten Möbeln und Haushaltsgegenständen wie Betten, Küchenzeilen oder Elektrogeräten stellt für viele Menschen eine Herausforderung dar. „Wo bekomme ich eine bezahlbare Küche her? Wie bekomme ich sie in meine neue Wohnung? Wer hilft der alleinerziehenden Mutter beim Aufbau? Das sind Fragen, die uns häufig gestellt werden“, so Helga Rütten.
Ein Notfallfonds soll zusätzliche finanzielle Hilfe ermöglichen
Mithilfe von ehrenamtlichen Helfern unterstützt das Projekt Türöffner beim Ankommen im neuen Lebensumfeld. Oft werde aber auch kurzfristig finanzielle Hilfe benötigt, um einen Transporter zu mieten oder Familien bei der Anschaffung von Bett, Schrank, Tisch oder Küche zu unterstützen, so Rütten. Hier soll die Einrichtung eines Notfallfonds zusätzliche finanzielle Unterstützung ermöglichen. Für die durch den Türöffner begleiteten Familien hat die Caritas Fils-Neckar-Alb 20.000 Euro bei der Aktion Licht der Hoffnung der Nürtinger Zeitung beantragt. „In Form von individuell geprüften Einzelfallentscheidungen soll damit Familien schnell und möglichst unbürokratisch der Start in der neuen Wohnung erleichtert werden“, sagt dazu Helga Rütten.