Tina Wallisch, Erkenbrechtsweiler. Vorgeschichte: Ich bin im Juli nach Norwegen auf Arbeitssuche gegangen. Man hat dann innerhalb der EU und auch mit Norwegen als Staat des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) das Recht, drei Monate auf Arbeitssuche zu gehen und weiterhin Arbeitslosengeld vom Heimatland zu bekommen.
Natürlich habe ich dieses Recht in Anspruch genommen. Bei einem Termin bei der Arbeitsagentur in Kirchheim habe ich mich mehrmals versichert, ob ich das Geld von Deutschland beziehe. Dies hat man so bestätigt. Also bin ich davon ausgegangen, dass alles seinen Gang geht.
Nachdem ich Mitte August immer noch kein Geld bekommen habe, habe ich nachgefragt, wie die Sachlage ist. Dann habe ich erfahren, dass ich eine Bestätigung vom norwegischen Arbeitsamt benötige, dass ich mich auch tatsächlich als arbeitssuchend gemeldet habe. Dies habe ich sofort erledigt. Nachdem die erste Briefsendung an das deutsche Arbeitsamt verschwunden ist, musste ich die Bestätigung nochmals schicken. Mittlerweile war es Anfang September und ich hatte bislang immer noch kein Geld!
Einige Zeit später habe ich dann von der deutschen Arbeitsagentur einen Brief nach Norwegen erhalten, mit der Aussage, dass es sich um einen Fehler ihrerseits handele und ich das Geld von der norwegischen Agentur beziehen müsse. Von dort habe ich dann nach fast drei mittellosen Monaten mein Geld auch umgehend bekommen. Dieses wäre also abgeschlossen. Wenn man sich allerdings nach Ablauf des Drei-Monats-„Visums“ nicht persönlich wieder in Deutschland meldet, entfallen dort alle Ansprüche auf Sozialleistungen.
Im Gespräch im Juli habe ich die Auskunft erhalten, dass ich meine Ansprüche behalte, wenn ich in diesen drei Monaten Arbeit finde. Ich solle mich nur kurz telefonisch melden, dann sei alles in Ordnung.
In einem der zahlreichen Telefonate zwischen Juli und September jedoch erhielt ich dann wieder die Aussage, dass mein Anspruch verfalle, wenn ich mich nach Ablauf der drei Monate nicht wieder melde.
Daraufhin habe ich natürlich einen Termin in Deutschland im Oktober vereinbart und ein Ticket (300 Euro) gebucht. Als ich dann gestern bei der Agentur für Arbeit erschien, hat mir der freundliche Herr dort mitgeteilt, dass ein Telefonat genügt hätte, um mir meine Ansprüche zu sichern, da ich ja jetzt einen Job habe.
Ich finde diese Vorgehensweise von der Agentur für Arbeit absolut unsozial und unmenschlich. Mich wundert es nicht, dass viele Menschen in Deutschland durch das soziale Raster fallen. Ich finde, dass unsere Arbeitsagentur alle dafür nötigen Schritte in die Wege leitet!
Leserbriefe | 12.04.2025 - 05:00
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