Leserbriefe

Die Erneuerbaren vor Ort ausbauen

Jörg Nolle, Nürtingen. Zum Leserbrief „Windräder und der Strompreis“ vom 5. Februar.

Fritz Immel sorgt sich in seinem Leserbrief „Windräder und der Strompreis“ um die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien. Ohne Grund. Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme besitzen „Windkraftwerke und Solarkraftwerke in Deutschland nun deutlich geringere Stromgestehungskosten als konventionelle Kraftwerke“. Dieser Trend werde sich von Jahr zu Jahr verstärken, schon wegen der CO2-Bepreisung – dem Klimaschutz sei Dank.

Aktuell erzielen PV-Anlagen je nach Anlagentyp und Sonneneinstrahlung Stromgestehungskosten zwischen 3,12 und 11,01 Cent/kWh. Die für PV-Batteriesysteme liegen heute zwischen 5,24 und 19,72 Cent. Damit lässt sich auch die Einspeisekurve verstetigen. Die Batterie im Keller und das E-Auto in der Garage helfen in Stunden hoher Nachfrage. Beim Windstrom führen sinkende Anlagekosten zu Gestehungskosten von 3,94 bis 8,29 Cent. Neue konventionelle Kraftwerke kommen in Deutschland nicht unter 7,5 Cent.

Nur die Dächer in Nürtingen voll zu machen reicht freilich nicht. Es müssen noch Freiland-PV-Anlagen und Module über Parkplätzen hinzukommen. In Wendlingen geht es jetzt mithilfe von Bürger-Energiegenossenschaften an zwei großflächige Anlagen, an den Wernauer Baggerseen ist Ähnliches geplant. Übrigens ohne auch nur vier Quadratmeter Boden zu versiegeln. Nur in Nürtingen tut man sich schwer, es gebe keine freien Flächen, heißt es. Auf diesen Standpunkt werden sich Kommunen nicht lange zurückziehen können. Kurzum: Wir alle profitieren, wenn die Erneuerbaren vor Ort ausgebaut werden.

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