Leserbriefe

Gesundheitsschäden durch Mobilfunk

Jürgen Groschupp, Großbettlingen. Zum Artikel „Nachhinein“ vom 1. Dezember. Die Berufsschulen des Kreises rüsten sich für die Digitalisierung. Landrat Eininger schien eine Diskussion zum Thema Kompetenzen in Schulen „zu sehr ins Detail zu gehen“.

Zitat: „Mensch Maier, wir hauen da Geld raus, dass es kracht, da kommt auch was rum, glauben Sie uns das.“ Ich denke auch, dass da was rumkommt in der Digitalisierung. In erster Linie Geld, dass es kracht, für Industrie und Mobilfunkkonzerne, die zum Aufbau des 5G-Mobilfunks am Start stehen. Geld für BigData, SmartMobility und SmartSchools, um nur einige zu nennen. Der Raum Stuttgart soll zu einer 5G-Modellregion werden.

Herr Kretschmann hat sich persönlich von einem autonom fahrenden Lkw auf der A 8 begeistern lassen. Hinter der gigantischen Vernetzung stehen Milliardengeschäfte, angesichts derer die Politik alles andere auszublenden scheint. Explodierende Datenvolumen und neue Sender verursachen eine Zunahme des Energie- und Ressourcenverbrauchs. Selbst in Grundschulen werden WLAN-Netze aufgebaut (obwohl man Laptops verkabeln kann), draußen tausende neue Sender-Kleinzellen. Das Land wird mit Antennen vollends zugepflastert.

Ja, Herr Eininger, da kommt was rum, das denke ich auch. Und zwar ein Gesundheitsrisiko! Da die sogenannte NTP-Studie nachweist, dass Mobilfunkstrahlung Krebs erzeugen kann, fordern Wissenschaftler wie Professor Hardell eine Einstufung durch die WHO in „krebserregend“ (derzeit: „möglicherweise krebserregend“). Hardell war Mitglied der IARC-Kommission der WHO, die Krebsförderungspotenzial beurteilt. Die Studie wurde im nationalen Programm (NIEHS) der US-Regierung durchgeführt, der uneingeschränkt höchste wissenschaftliche Standards bescheinigt werden. Besonderes Gewicht erhält die Situation, indem Professor James Lin – ehemaliges Mitglied der ICNIRP, Legitimationsorgan der Mobilfunkindustrie – angesichts dieser Studienergebnisse folgende Worte findet: „Vielleicht ist es an der Zeit, die Situation vernünftig zu überdenken, zu revidieren und diese Richtlinien zu aktualisieren.“

Er meint damit wohl die Höherstufung in „krebserregend“. Wenn das jemand wie er sagt, dann ist es höchste Zeit, ein WLAN-Verbot an Schulen zu fordern (wie die Österreichische Ärztekammer) sowie Vorsorge- und Schutzpolitik (BUND-Bundesdelegiertenversammlung); dann kommt auch wirklich „was rum“. Einsicht vielleicht.

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