Geschichten aus der Klinik
Tiergestützte Therapie in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Kirchheim
Kleine Hündin, große Wirkung – Ronja bringt Freude auf die Station der Medius-Klinik Kirchheim.
KIRCHHEIM. In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medius-Klinik in Kirchheim gibt es eine besondere Besucherin. Wenn sie schwanzwedelnd durch die Stationstür läuft, bringt sie oft schon Freude auf die Station. Die tierische Besucherin hört auf den Namen Ronja, ist knapp 24 Zentimeter groß und ist eine kleine, wuschelige Maltipoo-Hündin.
Die ausgebildete Therapiebegleithündin lässt sich von den Patienten streicheln, an der Leine führen und zeigt auch gerne ihre Kunststücke. Begleitet werden die Einsätze von Pflegefachkraft Claudia Schmid. Die kleine Hündin vermag es, den Patienten große Freude zu bereiten und sie dabei zu unterstützen, sich zu öffnen.
Das Wohlbefinden der Patienten verbessern
Tiergestützte Therapie wird in der Psychiatrie eingesetzt, um das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern und die Genesung zu unterstützen. Die Interaktion mit Tieren kann Stress reduzieren, das Selbstbewusstsein stärken und die soziale Interaktion fördern. Eingesetzt wird tiergestützte Therapie häufig bei Patienten mit Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. Die Tiere können dazu beitragen, dass sich die Patienten entspannen und öffnen.
Diese Erfahrung macht auch Pflegefachkraft Claudia Schmid, die Halterin von Ronja, die die tiergestützte Therapie in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medius-Klinik Kirchheim anbietet. Patienten erzählen im Kontakt mit der Hündin immer wieder von Dingen, die sie zuvor nicht mit den Therapeuten geteilt haben und auf die in den Therapiegesprächen im Nachhinein eingegangen werden kann: „Vielen Patienten fällt es leichter, sich zu öffnen und von sich zu erzählen, wenn Ronja dabei ist. Und gerade Patienten mit einer Depression können sich für Ronja oft leichter motivieren, aufzustehen und aktiv zu werden“, berichtet Claudia Schmid. So übernimmt die Hündin nicht selten die sprichwörtliche Rolle des Türöffners. Claudia Schmid erinnert sich zum Beispiel an eine Patientin, die an manchen Tagen kaum kommunizieren konnte. Im Kontakt mit Ronja sei sie jedoch regelrecht aufgeblüht und auch nach den Besuchen habe die Patientin immer wieder von der Hündin geschwärmt.
Ausgebildete Begleithündin
Und Ronja? Ihr helfen ihr freundlicher, gutmütiger Charakter und ihre Ausbildung als Begleithündin dabei, mit so vielen, ganz unterschiedlichen Menschen freundlich Kontakt aufzunehmen. „Die Prüfung zur Begleithündin ist eine Voraussetzung dafür, dass Ronja auf die Station kommen darf“, erklärt Claudia Schmid, „dabei hat sie bewiesen, dass sie besonders folgsam und geduldig ist.“
Bei allen Einsätzen stehen das Wohlbefinden und die Sicherheit der Patienten und das Tierwohl an erster Stelle. Für Ronja sind die Besuchseinsätze bei aller Freude letztendlich auch Arbeit. Deshalb achtet Halterin Claudia Schmid bei allen Besuchen genau darauf, dass weder Mensch noch Tier überfordert werden.