Gesundheit im Alltag
Darmkrebsvorsorge in den Medius-Kliniken: Mit regelmäßigem Check Leben retten
Professor Dr. Bodo Klump, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Tumor- und Palliativmedizin an den Medius-Kliniken in Nürtingen und Ostfildern-Ruit, erklärt die Bedeutung der Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung.
NÜRTINGEN/RUIT. Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – und zugleich eine der am besten vermeidbaren. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können nicht nur das Risiko einer Erkrankung erheblich senken, sondern auch Leben retten. Doch viele Menschen zögern, die Möglichkeit der Vorsorge in Anspruch zu nehmen. Dabei ist die Untersuchung unkompliziert und bietet große Chancen auf Heilung, wenn Veränderungen frühzeitig erkannt werden.
Früh erkennen, bevor es gefährlich wird
„Darmkrebs entwickelt sich meist über Jahre und beginnt häufig mit der Bildung von Polypen – gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut“, erklärt Professor Dr. Bodo Klump, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Tumor- und Palliativmedizin an den Medius-Kliniken in Nürtingen und Ostfildern-Ruit.
Diese Polypen verursachen in der Regel keine Beschwerden, können aber in einigen Fällen zu bösartigen Tumoren heranwachsen. „Das Tolle ist: Mit der Darmspiegelung können wir solche Polypen frühzeitig entdecken und größtenteils schon während der Untersuchung entfernen. Das ist ein minimaler Eingriff mit maximaler Wirkung.“
Laut aktuellen Studien können etwa 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen verhindert werden, wenn Vorstufen wie Polypen rechtzeitig erkannt und entfernt werden. Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt dabei als Goldstandard. Dank moderner Technik und einer sorgfältigen Vorbereitung ist die Untersuchung heutzutage schmerzfrei und sicher. Auch die Entfernung von Polypen ist in den meisten Fällen unkompliziert und wird ambulant durchgeführt.
Heilungschancen bei frühzeitiger Erkennung
Die Heilungschancen bei Darmkrebs hängen maßgeblich vom Zeitpunkt der Diagnose ab. „Wird der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen hervorragend und liegen bei über 90 Prozent“, so Professor Klump. Leider wird Darmkrebs oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, weil Betroffene keine Beschwerden spüren und Vorsorgeuntersuchungen auslassen.
Ein regelmäßiger Check – ab 50 Jahren oder bei familiärer Vorbelastung auch früher – ist daher entscheidend. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Darmspiegelung in der Regel alle zehn Jahre, bei Bedarf auch häufiger.
Studien belegen den Nutzen
Eine aktuelle Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zeigt, dass die Zahl der Darmkrebsfälle in Deutschland dank der Vorsorgeprogramme in den letzten Jahren rückläufig ist. „Das ist ein großer Erfolg“, betont Professor Klump.
Keine Angst vor der Untersuchung
Trotz dieser Erfolge scheuen viele Menschen die Vorsorge. Häufige Ängste oder Vorbehalte drehen sich um die Vorbereitung, etwa das Abführen am Tag vor der Untersuchung. Doch auch hier hat sich viel verbessert: Neue Präparate erleichtern die Vorbereitung, und erfahrene Ärzte und Pflegekräfte sorgen dafür, dass sich die Patientinnen und Patienten während der Untersuchung gut aufgehoben fühlen. „Niemand sollte aus Angst vor der Untersuchung auf diese lebensrettende Maßnahme verzichten“, appelliert der Experte.
Fazit: Früh handeln, Leben retten
Die Darmkrebsvorsorge ist eine der effektivsten Methoden, um Krebs vorzubeugen und die Heilungschancen im Falle einer Erkrankung zu maximieren. Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, hat gute Chancen, gesund zu bleiben – und im Ernstfall eine vollständige Heilung zu erreichen.
Darmkrebs kann jeden treffen, doch Vorsorge ist der beste Schutz. „Nutzen Sie diese Chance“, rät Professor Klump. „Eine kleine Untersuchung kann Ihr Leben retten.“ Die Empfehlung lautet: „Informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt über Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge. In der Regel benötigen Sie für eine Darmspiegelung eine Facharztüberweisung durch Ihren Hausarzt.“