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Darum wird ein junger Student aus Ghana deutscher Soldat

Neuffener Realschülerinnen haben ein Interview zu diesem spannenden Thema geführt.

Nana Kofi Aberd ist Bundeswehrsoldat. Foto: zis

NEUFFEN. Élisane Agyemang aus der Klasse 8b der Neuffener Realschule hat in Zusammenarbeit mit Miriam Ioun ein Gespräch mit ihrem Onkel Nana Kofi Aberd geführt.

Hier das spannende Interview.

Wie kamst du auf die Idee, Soldat zu werden?

Es war mein Kindheitstraum.

Wann und wieso kamst du damals nach Deutschland?

Ich kam als Student aus Ghana nach Deutschland am 14. Januar 2014.

Was hast du studiert?

Bauingenieurswesen. In Ghana habe ich ein Bautechniker-Diplom. In Deutschland konnte ich leider das Studium nicht fortführen.

Wie hast du dich damals in Deutschland integriert?

Ich habe einen Deutschkurs gemacht, einen Tandemkurs, einen Integrationskurs und viele Sachen von meiner deutschen Schwägerin gelernt.

Wie war der Weg, Soldat zu werden, was musstest du tun?

Ich habe mich beworben und dann einen Termin für einen Assessment-Test bekommen. Der Test hat drei Tage gedauert. Er beinhaltete einen Computertest, Mathe, Deutsch, Englisch und psychologische Fragen. Als man das bestanden hatte, folgten medizinische Untersuchungen wie ein Drogentest, Sehtest und Hörtest und so weiter. Danach kamen ein Sporttest und ein Psychologie-Interview. Nach all dem wurde entschieden, ob man fähig ist, Soldat zu werden. Danach kommt eine drei Monate lange Grundausbildung. Meine ging nur sechs Wochen lang aufgrund von Corona, dafür von Sonntag bis Sonntag.

Wie ist der Alltag in der Kaserne?

Um 7 Uhr beginnt der Dienst, es wird Frühsport gemacht und danach wird jedem ein Auftrag zugeteilt. Eine Stunde Pause pro Tag und 16.30 Uhr ist Dienstschluss.

Gab es auch schon bei Einsätzen schlechte Erfahrungen mit Zivilisten?

Ich habe viel mitbekommen durch Kameraden, aber persönlich hatte ich keine negativen Erfahrungen mit Zivilisten.

Möchtest du mal einem anderen Land dienen, wenn ja, wieso?

A: Nein, nur Deutschland. Ich habe geschworen, Deutschland treu und tapfer zu verteidigen.

Wie würdest du dich psychisch vorbereiten, wenn du in den Krieg ziehen müsstest?

Das wird auf der Arbeit gemacht, deswegen sind wir so oft unterwegs, auf Übungen und so weiter.

Wie würdest du den Umgang in der Kaserne beschreiben?

Freundlich, wir verstehen uns super, und kameradschaftlich läuft es gut.

Denkst du, Deutschland wird in den Russland-Ukraine-Krieg hineingezogen?

Nein, nur wenn Russland eines der NATO-Länder angreift.

Würdest du den Beruf weiterempfehlen?

Ja, die Bundeswehr ist einer der besten Arbeitgeber.

Konntest du dich schnell an den Alltag als Soldat gewöhnen?

A: Ja, wenn man will, kann man sich an alles gewöhnen.

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