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Erzieherin aus Neuffen wünscht sich mehr Anerkennung für ihre Arbeit

Gerlinde Wittmann vom Kindergarten Halde spricht mit Neuffener Realschülerinnen über ihren Job.

Gerlinde Wittmann ist 62 Jahre alt. Foto: zis

NEUFFEN. Antonella-Eliza Gabor(14) und Naima Jelusic (15) aus der Klasse 8c der Realschule Neuffen befragten Gerlinde Wittmann, die als Erzieherin im Kindergarten Halde arbeitet.

Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?

Es hat mir schon immer gefallen, mit Kindern zu arbeiten und für sie da zu sein.

Seit wann sind Sie Kindergärtnerin?

Ich habe direkt nach der Schule eine Ausbildung gemacht zur Kindergärtnerin, mit der Ausbildung ist es jetzt 40 Jahre her.

Wie gehen Sie mit Problemen um, zum Beispiel wenn Kinder nicht auf Sie hören?

Man versucht, mit den Kindern zu sprechen und zu hinterfragen, woher das Problem kommt, und dann versucht man eine Lösung zu finden.

Wie haben sich die Kinder im Laufe der Jahre verändert?

Es sind mehr sprachauffällige und verhaltensauffällige Kinder. Früher waren die Kinder sauber, als die Kinder in den Kindergarten kamen, es wird viel vom Elternhaus übertragen, was der Kindergarten jetzt machen soll.

Hätten Sie die Chance, würden Sie diesen Beruf noch einmal wählen?

Einerseits ja, der Beruf an sich ist nach wie vor meins. Aber es wäre schöner, würde der Beruf mehr anerkannt werden.

Würden Sie Ihren Beruf als anstrengend beschreiben?

Im Alter fühlt es sich anstrengender an, ich habe es jahrelang nicht als anstrengend empfunden, ich bin jetzt über 60, und man ist jetzt auch geräuschempfindlicher – und auch wegen der Kinder wird es anstrengender.

Wie gehen Sie mit schüchternen Kindern um?

Man versucht, sie anzusprechen und sie aus der Schüchternheit rauszuholen, sie auch zu beachten, nicht nur die Auffälligen, sondern auch die Schüchternen. Wir versuchen, auf alle einzugehen.

Bieten Sie Mahlzeiten an, wenn ja, wie reagieren Sie, wenn es einem Kind nicht schmeckt?

Seit diesem Jahr bieten wir Mittagessen an, wir haben das Motto: Jeder muss es probieren. Auch wenn es nur eine kleine Portion ist, muss man es probieren, man darf es auch wieder ausspucken.

Unternehmen Sie Ausflüge, wenn ja, wohin?

Zur Zeit unternehmen wir weniger Ausflüge, das liegt daran, dass wir nicht genug Personal dafür haben, und die meisten sind auch nicht die ganze Zeit da. Also wird es zur Zeit schwer.

Wie viele Kinder hat es zurzeit im Kindergarten und wie viele Aufsichtspersonen?

Aktuell haben wir 45 Kinder, und pro Tag sind wir in der Regel vier Aufsichtspersonen. Wir haben mehr Personal, doch arbeitet nicht jeder den ganzen Tag und nicht alle Tage in der Woche.

Wie bereiten Sie die Kinder auf die Schule vor?

Wir haben die Elefantenstunde. Das ist im letzten Jahr, bevor die Kinder in die Schule kommen. Mit fünf Jahren machen wir anspruchsvollere Dinge. Es gab zum Beispiel ein Arbeitsblatt, da muss man 15 Minuten still sitzen und an etwas schaffen. Es gibt verschiedene Bereiche, an denen die Kinder arbeiten dürfen. So etwas wie Sprache, Mathematik und so etwas Wichtiges wie Schneiden und Stifthalten.

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