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Sie verstehen den Lehrer gut

Ein Besuch in dem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Schwerpunkt Hören

Das sind Maurice Anderie und Samia Graf. Foto: zis

NÜRTINGEN. Die drei Schülerinnen Hanna Schöllhammer (13), Hanna Fütterer (13) und Marie Röntgen (13) von der Realschule Neuffen besuchten die Johannes-Wagner-Schule in Nürtingen. Sie unterhielten sich mit einigen Schülerinnen und Schülern des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit dem Schwerpunkt Hören.

Die Johannes-Wagner-Schule ist eine Schule für Hörgeschädigte. Die Schüler der Schule kommen von weit her extra an diese Schule. Manche Schüler werden mit Taxis oder mit dem Bus bis zu zweieinhalb Stunden zur Schule gefahren, während andere nah an der Schule wohnen. Wegen der langen Schulwege leben einige der Schüler im Internat. Früher wohnte fast die ganze Schule im Internat, bis auf ein paar Ausnahmen.

Manche Schüler besuchen das Internat schon ab der ersten Klasse, andere kommen erst im Laufe der Schuljahre ins Internat, so auch Maurice Anderie. Er war zehn Jahre alt, als er ins Internat kam. Jetzt ist er in der zehnten Klasse. Maurice erzählte, dass er am Anfang oft Heimweh hatte, doch dies legte sich mit der Zeit.

Maurice und eine andere Zehntklässlerin, Samia Graf, waren, bevor sie auf die Johannes-Wagner-Schule kamen, auf Regelschulen. Sie meinten, dass es für sie auf einer Regelschule sehr schwierig war, da es viel größere Klassen waren als auf ihrer jetzigen Schule. Dadurch war es viel zu laut, so hatten Maurice und Samia Schwierigkeiten, ihren Lehrer zu verstehen. Auf der Johannes-Wagner-Schule gibt es daher extra Mikrofone, welche die Lehrer tragen. Die Mikrofone verbinden sich mit den Hörgeräten und den Cochlea-Implantaten.

Die Schüler achten auf das Mundbild des Lehrers

Außerdem sitzen die meisten Schüler in einem Halbkreis zum Lehrer, damit sie dessen Mundbild sehen können. Das Mundbild hilft den Schülern, alles besser zu verstehen. Ein Cochlea-Implantat ist ein Hörmuschelimplantat. Ein Hörgerät hingegen macht die Töne lauter. Die meisten Schüler ziehen nachts ihr Hörgerät/Cochlea-Implantat aus.

Wenn man eine Hörschädigung hat, muss man eventuell viel Zeit für einen Arzt und Sprachhilfe investieren. Trotz allem hören die Schüler alle gerne Musik. Man kann die Hörgeräte und Cochlea-Implantate ebenfalls wie die Mikrofone über Bluetooth mit dem Handy verbinden und so Musik hören. So machen sie das beispielsweise auch in der Schule oder in ihrer Freizeit, wenn sie Filme schauen.

Außerdem haben die Schüler gemeint, dass es beim Fahrradfahren auch keine Probleme gibt. Es drückt also nicht an den Ohren und tut nicht weh. Nur manchmal fängt das Hörgerät oder Cochlea-Implantat an zu piepsen, dies kann man dann aber auch ausschalten.

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