Leserbriefe

Deutsche Soldaten am Hindukusch

Heinrich Freer, Nürtingen. Baron von und zu Guttenberg zeigt sich von seiner inkompetenten Seite und reiht sich damit perfekt in die Zusammenstellung der gesamten Bundesregierung. Statt klipp und klar darauf hinzuweisen, dass drei deutsche Soldaten von einem Soldaten der afghanischen Nationalarmee überraschend erschossen worden sind und dass das Augenmerk doch anständigerweise lieber auf diesem Thema liegen sollte und nicht ob zu Guttenberg seine Doktorarbeit abgeschrieben hatte (oder nicht). Es ist unverantwortlich und seinem Amt als Verteidigungsminister nicht entsprechend, wenn er nicht den Mut aufbringt und sich selbstständig auf die Presse zubewegt. Insbesondere sind auch nicht die Gründe wenigstens ansatzweise bekannt, warum ein Soldat einer eigentlich befreundeten Armee plötzlich das gezielte Feuer auf Verbündete eröffnet.

Beunruhigt es da einen nicht, warum man eigentlich fernab Europas „die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch“ verteidigt und dabei vom eigentlichen Verbündeten niedergeschossen wird? Allmählich kann nicht davon die Rede sein, in Afghanistan den „Aufbau des Landes“ auf demokratischem Wege zu sichern.

Auch heute scheint noch als Logik hinter diesem Krieg die Sicherung von Wirtschaftsinteressen der Konzerne, die sich im Hintergrund dumm und dämlich verdienen, zu stehen. Dies geschieht auf Kosten aller Bürger in unserem Land und kostet dasjenige, was man für kein Geld kaufen kann: nämlich das Leben von Soldaten – seit 2001 sind es bereits 48 deutsche Soldaten. Krieg ist kein Mittel der Politik, das Frieden bringen soll. Es ist das reine Denken an Profit und Wertschöpfung einiger weniger auf Kosten der Mehrheit. Zusammengefasst kann es Bertolt Brecht wohl am besten ausdrücken: „Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit.“

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