Leserbriefe

Gartenschau: Mehr Mut und Kreativität

Fritz Eisele, NT-Hardt. Zum Artikel „Die Menschen wollen ans Wasser“ vom 28. August. Hier muss die gelungene Zusammenfassung der Bürgerwünsche durch die Redaktion lobend erwähnt werden. Der Kommentar von Herrn Neureuther, „dass die Stadt nicht überall den Zugriff auf Flächen im Uferbereich hat“, muss allerdings kritisch hinterfragt werden.

Im Zentrum einer möglichen Gartenschau befinden sich vier Hotspots, an denen der Neckar erlebbar gemacht werden kann. Dort hat die Verwaltung bei ihren bisherigen Planungen restriktiv gehandelt. Westlicher Neckar: Bis ans Ende seiner Amtszeit hat OB Heirich mit allen Mitteln versucht, einen der attraktivsten freien Uferbereiche bei der Fischtreppe an einen Hotelinvestor zu verhökern. Noch hat die Stadt Zugriff auf diese Fläche. Wo, wenn nicht dort, kann im Rahmen der Gartenschauplanung das Leitbild „Grüne Stadt am Fluss“ realisiert werden?

Wörth-Areal: Auch hier wünschen sich die Bürger einen großzügigen Zugang zum Neckar. Die geplante Bebauung ist wegen des ungelösten Hochwasserschutzes zum Stillstand gekommen. Die Siedlungsbau, die einen wesentlichen Teil der Fläche für eine zweireihige Bebauung mit den sogenannten Neckarvillen gekauft hat, signalisierte Bereitschaft, das Gelände wieder an die Stadt zurückzugeben. Warum wurde bisher nichts unternommen, um die Flächen zu sichern für eine neue Planung mit einreihiger Bebauung, die einen natürlichen Hochwasserschutz ermöglichen würde?

Wasen (alte Psychiatrie): Warum wurde nicht versucht, das Gelände für 4,6 Millionen Euro vom Kreis zu erwerben, anstatt es an einen Investor veräußern zu lassen? Jetzt sind in diesem Bereich nach Stand der Planungen die Gestaltungschancen sehr gering. Was wohl kommt, ist ein Weg zwischen Neckar und Hochwasserschutzmauer. Mehr Freiraum lässt die massive Bebauung nicht zu.

Schlachthof: Hier hat die Verwaltung den Zugriff auf die Parkplätze an der Rückseite des Schlachthofes zum Neckar hin. Sollte jedoch der Wille einiger Fraktionen durchgesetzt werden, an dieser Stelle die Parkplätze mit einem Parkhaus zu überbauen, wird dort der Uferbereich des Neckars samt Saubach nicht geöffnet, sondern noch mehr kanalisiert.

Es ist zu wünschen, dass weniger beklagt wird, was alles nicht geht, sondern dass wir Bürger zusammen mit OB Fridrich und dem Gemeinderat mit Mut und Kreativität das Machbare umsetzen. „Gartenschau Dich wollen wir“!

Zur Startseite