Leserbriefe

Gelände soll wieder an die Stadt gehen

Peter Scharfenberger, Nürtingen. Zum Artikel“ Hoffen auf Vertagung am Dienstag“ vom 13. Dezember. Ich spreche mich nicht grundlegend gegen die Wohnnutzung des Areals aus. Im wesentlichen plädiere ich zunächst für ein ernstzunehmendes bürtgerschaftliches Beteiligungsverfahren aus, um diese Fragen zur öffentlichen Nach-Nutzung zu klären. Das Gelände wurde in den 1950-er Jahren von der Stadt Nürtingen dem Landkreis im Grunde zweckgebunden veräußert, da dieser an der Stelle zunächst das neue Krankenhaus, später - weil die Nutzung als Allgemein-Krankenhause nicht adäquat möglich war - das psychiatrische Krankenhaus betreiben wollte. Das Gelände ist über Jahrhunderte als gemeinnütziger Ort, lange als „Siechen“-Refugium der Nürtinger Bürger genutzt worden. Die Nutzung als Krankenhaus wurde vom Landkreis 2017 beendet.

Das Gelände sollte jetzt wieder in die Hände der Stadt Nürtingen übergehen und in gemeinnütziger Weise den Bürgern der Stadt zur Verfügung stehen. Das schließt eine Sanierung, ja eine kostengünstige Aufwertung im Bestand nicht aus. Im Weiteren können zum Beispiel gemeinschaftliche Formen des Wohnens, von Unterbringung, auch von Diensten im Zusammenhang von Hilfsbedürftigkeit oder inklusive Wohnprojekte, Mehrgenerationenprojekte, betreutes Wohnen, eventuell vereinzelt auch familiäres/individuelles Wohnen entstehen. Dazu gehören unbedingt startup/acceptance-areas für Initiativen und sozial/kulturwirtschaftliche Unternehmen, welche auch den Bewohnern des Areals und der Stadt zur Verfügung stehen.

Unter Wahrung der ökologischen Bedeutung, die das Gelände gerade heutzutage hat und unter sehr behutsamer Verkehrsführung ist ein Refugium, ein Bildungs- und ruhiger Lebens-ort und sogar ein sakraler Ort dieser Stadt und dazu ein ökologischer Brückenkopf. Das Gelände muß in öffentlicher Hand bleiben und zwar in Nürtinger öffentlicher oder andersweitig gemeinnütziger Hand. Es soll keine Veräußerung an einen ortsfremden Investor unternommen werden.

Vom Gemeinderat und OB Dr. Fridrich erwarte ich entlang der stadtgeschichtlichen Entwicklungslinie des Areals zu denken. Die Entscheidung zur Zukunft des Areals „Am Wasen“ darf am 17. Dezember nicht in privatwirtschaftliche Hände eines ortsfremden Investors gelegt werden. Die Stadt, die Bürger brauchen mehr Zeit das zu erörtern. Es ist keine Notsituation, bei der jetzt entschieden werden muß.

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