Leserbriefe

Haben andere Erfahrungen gemacht

Martin Dettling, Wolfschlugen. Zum Artikel „Schule fehlt nur noch der Ritterschlag“ vom 10. August. Mit Erstaunen haben wir als Eltern eines ehemaligen Schülers des Peter-Härtling-Gymnasiums (PHG) den Artikel gelesen. Als Eltern der ersten Stunde haben wir mit viel Geld und Engagement die Schule in ihren ersten drei Jahren unterstützt. Diese Zeit war sehr schwierig, mit einem hohen Schüler- und Lehrerwechsel. Mit dem Wechsel der Schulleitung 2009 stieg die Hoffnung, dass die gemachten Versprechungen nach gezielter Förderung und enger Zusammenarbeit mit dem Elternhaus nun endlich eingehalten werden. Leider wurden wir enttäuscht. Wenn man anfangs eine Schule für „besondere Schüler“ sein wollte, änderte man das Konzept und alle Schüler, welche etwas mehr Aufmerksamkeit und Mühe kosteten, verließen freiwillig frustriert diese Schule, da es unter anderem zu völlig überzogenen wochenlangen Schulausschlüssen kam. In anderen Fällen wurden Schulverträge ohne Benennung von Gründen von Seiten der Schule gekündigt.

Wie im Artikel erwähnt, musste aufgrund der fehlenden staatlichen Anerkennung auch unser Kind auf den anderen Schulen Aufnahmeprüfungen machen, was sich als fatal erwies. Trotz diagnostizierter Hochbegabung und relativ gutem Abschneiden bei den Vergleichsarbeiten beim PHG bestand er diese leider nicht, da das Wissensniveau auf dem PHG weit hinter den regulären Schulen zurückliegt. So muss unser Kind, trotz Versetzung in die Klasse 10, auf der Realschule eine Prüfung für die Klasse 9 ablegen – zum Gymnasium reicht es leider wegen der enormen Lücken nicht.

Gerne möchten wir auch klarstellen, dass das Schulgeld sehr wohl erhöht wurde – von bisher 400 auf nun 450 Euro. Zudem muss der erwähnte Förderunterricht auch aus eigener Tasche bezahlt werden. Auch wir als ehemalige Eltern und Förderer des Härtling-Gymnasiums sind gespannt auf die Entscheidung des Regierungspräsidiums, da es dem PHG in unseren Augen an der pädagogischen Kompetenz und an fähigen, qualifizierten und vor allem ausgebildeten Fachlehrern fehlt. Wir zweifeln auch daran, dass das PHG es schafft, die noch fehlenden naturwissenschaftlichen Räume in dem gesetzten Zeitraum zur Verfügung zu stellen.

Uns bleibt es nur, weiterhin eine Schule für unser Kind zu suchen, die ihm die Chance auf die Bildung bietet, die ihm zusteht. Das PHG war und ist aufgrund der von uns an dieser Schule gemachten Erfahrungen auch jetzt noch nicht in der Lage dazu.

Zur Startseite