Kein Nutzen für Stadt und Feuerwehr

Christian Wahl, Stellv. Feuerwehrkommandant Aichtal, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Feuerwehr-Streit in Aichal eskaliert weiter“ vom 2. August.

Ein ziemlicher Rundumschlag, den unser Herr Bürgermeister Sebastian Kurz in der NTZ am 2. August in einem Artikel von Matthäus Klemke vom Zaum gelassen hat.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die ganzen Vorwürfe, die nun in der Nürtinger Zeitung ventiliert werden, sind eigentlich bereits abschließend diskutiert. Keiner davon war Thema in der Mediation – und genau das wäre der richtige Ort und der richtige Kreis gewesen, um darüber zu sprechen, sollte noch Redebedarf sein.

Der Vorwurf, der gegen mich gerichtet ist: Ich hätte Feuerwehrkameraden mit Disziplinarmaßnahmen überzogen, weil sie für ein gemeinsames Feuerwehrhaus sind. Das, lieber Herr Bürgermeister, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten und schlicht eine Lüge. Aber ich sage es hier gerne nochmal: Ich bin kein Gegner eines gemeinsamen Feuerwehrhauses. Ich sehe die Chancen, ich sehe die Möglichkeiten, ich sehe das Potenzial. Und ich werde nicht müde, diese Stellung zu verteidigen; die Feuerwehrkameraden in der Feuerwehr Aichtal wissen das.

Aber ich sehe auch das katastrophale Projektmanagement, die Lügen, die Unwahrheiten, die Versuche, unsere Feuerwehrkameraden für dumm zu verkaufen. Der Mediationsprozess hat an dieser Oberfläche gekratzt und Scheinargumente der Verwaltung zum Wanken gebracht. In der Folge ist der Bürgermeister ausgestiegen und an die Öffentlichkeit gegangen – aber natürlich nicht ohne der Feuerwehr Aichtal einen Maulkorb zu verpassen und die Veröffentlichung der Pressemitteilung des Mediationskreises im Amtsblatt zu blockieren.

Die Taktik der verbrannten Erde, die nun von Bürgermeister Kurz gefahren wird, ist verantwortungslos. Ich kann hier keinen Nutzen für unsere Stadt und die Feuerwehr erkennen. Auf der gleichen Seite ist vom Streit mit dem Schützenverein Grötzingen zu lesen. Wie soll das mit diesem Bürgermeister weitergehen? Mit wem will er überhaupt noch konstruktiv zusammenarbeiten?