Leserbriefe

Vertrauen der Bürger zurückgewinnen

Stephan Kühne, Nürtingen. Zum Artikel „Fluggesellschaften hüllen sich in Schweigen“ vom 23. April.

Was soll uns der Artikel sagen? Eine weitere ausführliche Darstellung, dass im Prinzip niemand Entscheidungen im Sinne des angestrebten Kompromisses, die Route morgens nicht zu bespielen, treffen möchte oder kann? Die Fakten liegen längstens auf dem Tisch und ich frage mich, worauf wird eigentlich noch gewartet, um Entscheidungen zu treffen? Stattdessen erleben wir immer neue Ausreden. Man fühle sich nicht zuständig, setze sich aber ein und das Entscheidungskarussell dreht sich munter weiter. Als Bürgerin und Bürger fühlt man sich schon alleingelassen und in einer Art politischen Stillstand gefangen. Insbesondere vor dem Hintergrund des Zustandekommens der Tedgo neu-Route. Das steht im krassen Gegensatz zum politischen Versprechen der Landesregierung. „Wir Grüne im Bundestag kämpfen für eine wehrhafte Demokratie, mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz in politischen Entscheidungen“. Es wäre hier doch eine gute Möglichkeit, politische Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen, dass man seine Versprechen ernst meint. Genau das hat Herr Eisele von der Bürgerinitiative während der Demonstration vor der Seegrasspinnerei direkt bei Herrn Verkehrsminister Hermann in Nürtingen gefordert: Vertrauen in Bürgernähe und Demokratie zurückzugewinnen. Die aktuelle politische Praxis zeigt aber leider auf, dass der Wille der Bürger, hier zu einem Kompromiss zu kommen, keinen der möglichen Entscheidungsträger bis heute dazu bewegen kann, zumindest diesen Kompromiss durchzusetzen. Wenn man sich vor Augen führt, was hier als Demokratie und Bürgernähe gelebt und uns Bürgern zugemutet wird, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das die Entscheidung, wen man künftig als seinen politischen Vertreter sieht, stark beeinflusst. Oder sehe ich das zu eng? Ich hoffe aber immer, dass sich dennoch etwas bewegt.

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