Leserbriefe

Sturer Ausbau von PV-Anlagen

Heinz Vogel, Oberboihingen. Zum Artikel „Noch Luft nach oben bei Solarstrom“ vom 11. Juli.

Deutschland, 12 Uhr mittags: Sommer, blauer Himmel. Unsere bereits derzeit installierten PV-Anlagen produzieren dann eine elektrische Leistung von 90 Gigawatt. In der Spitze benötigen wir in BRD maximal 70 Gigawatt. Was passiert dann mit dem Rest? Welche Stromleitungen transportieren den Strom und wohin? Wer bezahlt den nicht benötigten Strom? Könnte man den Strom speichern, damit man auch nachts noch was davon hat? Alle Fragen sind heute nicht beantwortet oder gar gelöst. Nur eins soll kontinuierlich weitergehen, der Ausbau von PV-Anlagen bis der Arzt kommt. Wenn der Netzausbau nicht vorankommt und man nicht die passenden Speichermöglichkeiten realisiert, verpufft der PV-Ausbau und der Strom landet auf dem Müll. Nach Sonnenuntergang und bei Windflauten werden notgedrungen die Braunkohlekraftwerke hochgefahren und wir werden niemals CO₂-neutral. Im Vergleich zu unseren Nachbarn in Österreich, Schweiz, Frankreich und Schweden, hat Deutschland nach Polen, trotz aller Anstrengungen, immer noch den größten CO₂-Ausstoß pro Kilowattstunde bei der Stromerzeugung in Europa. Das bekommen wir durch sturen Ausbau von PV nicht weg. Viel hilft viel, reicht allein leider nicht.

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