Hellmut Kuby, Nürtingen. Zum Artikel „Denkpause für Psychiatriegelände?“ vom 7. Dezember. Wer kann sich nicht einen Freizeitbereich „der Nürtinger“ am Neckar vorstellen – und wünschen? Am Wasen und dem (künftigen) Park „Alter Friedhof“ ist er möglich und zwar ohne Bebauung – von Siechenhaus und Kirchlein abgesehen! Für ein paar Jahre könnten die vorhandenen Gebäude im derzeitigen Bauzustand (also ohne Umbaumaßnahmen) noch als Notunterkunft genutzt werden, bevor sie für eine großzügige Freiraumgestaltung weichen müssen. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Man muss es nur wollen, zumal wenn man sich mit dem Slogan „Visionen für Nürtingen als Stadt am Neckar“ um die Gartenschau bewirbt.
Was erfährt der Zeitungsleser darüber? „Wichtig ist es, die Potenziale aufzuzeigen“, wird der OB zitiert. Und: Bei der Bürgerbeteiligung habe das Thema Neckar und Freiräume ganz oben gestanden. Und die Antwort von Herrn Senner auf die im Planungsausschuss zu Recht gestellte Frage, ob die geplante Bebauung auf dem ehemaligen Psychiatriegelände nicht kontraproduktiv sei, wird im Wortlaut wiedergegeben: „Bei jeder Bewerbung gibt es Punkte, bei denen sich unterschiedliche Interessen wie zum Beispiel Wohnen kontra Freiraum entgegenstehen.“ Diese Aussage wird ohne Widerspruch oder Nachfrage wie das Amen in der Kirche zur Kenntnis genommen. Denkt denn wirklich niemand daran, ob man die Situation nicht ändern könnte?
Visionen? Für mich setzt sich fort, was der OB im Interview mit Anneliese Lieb am 27. November 2019 gesagt hat: „Ich kenne kaum eine Stadt, die so wenig für ihren Fluss macht!“ Damit ist doch gemeint, wie man’s macht, dass der Fluss zum Erlebnisraum der Bevölkerung wird. Das ist der Neckar in Nürtingen nirgends. Aus vielen Gründen. Ich kann mich nur wundern, dass man an verantwortlicher Stelle nicht sieht, dass jetzt, in diesen Tagen, und nur jetzt, die Stadt die einmalige Chance hat, eine geschichtliche Fehlentwicklung zu korrigieren. Die zu beschreiben fehlt hier leider der Platz.
Und wie soll es jetzt weitergehen? Nach dem Abriss der (nicht mehr benötigten) Gebäude ergäbe sich ein Freizeitbereich von der Stadtbrücke bis zum Tankstellendreieck für „Die Nürtinger“. Der Neckar würde „ihr“ Fluss, an dem man sich gerne aufhält. Wenn dort aber eine private Wohnbebauung realisiert würde, kann davon keine Rede mehr sein. Im Übrigen: Sollte das Gelände nicht als städtischer Freizeitbereich ausgewiesen werden, ist jeder Euro für die Gartenschaubewerbung rausgeschmissenes Geld. Wohnbebauung ist auch an anderer Stelle möglich, zum Beispiel westlich der Stuttgarter Straße. Das Gelände gehört zum größten Teil der Stadt. Der Hochwasserschutz ist einfacher.
Leserbriefe | 21.12.2024 - 05:00
Billiger Wahlklamauk fürs Fernsehen
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Artikel „Robert Habeck sagt TV-Duell mit Alice Weidel ab“ vom 19. Dezember.
Als wären die Zeiten nicht schon schlimm genug, planen ARD und ZDF nun ein derart geschmackloses Wahltheater, wollen Scholz und Merz ...
Leserbriefe | 21.12.2024 - 05:00
Unterlassene Hilfeleistung?
Olaf Gremmel, Nürtingen.
Freitagvormittag. Du bist 84 Jahre und beim Urologen. Dort bekommst du vom Arzt einen Blasenkatheter gesetzt. Was du nicht bekommst, ist ein Urinbeutel. Dafür aber ein Rezept für selbigen. Damit gehst du zur Apotheke, die dir ...