Leserbriefe

Wo bleibt Objektivität?

Jörg Pfauth, Neckartenzlingen. Zum Leserbrief „Bürgermeisterwahl“ vom 4. November. Der letzte Satz dieses Briefes, „Ich weiß wirklich nicht, welches Spiel hier getrieben wird“, ist vielleicht die Erklärung für Eitels Zuschrift. Dann wäre im günstigsten Fall Ahnungslosigkeit oder Gutgläubigkeit das Motiv, das ihn angetrieben hat. Ich kann mir in seinem Fall einfach nicht vorstellen, dass er wissentlich die Fakten umgebogen hat. Aber er ging leichtfertig mit Gerüchten um und hat sich nicht um Prüfung ihres Wahrheitsgehaltes bemüht. Wenn „des jetzigen Schultes’“ Erfolge während der vergangenen acht Jahre objektiv beurteilt werden würden, bräuchte er sich in der Tat um „seine Wiederwahl keine Sorgen machen“. Wenn aber, aus welchen Gründen auch immer, massiv versucht wird, diese Erfolge wahrheitswidrig schlechtzureden, wenn also nicht auf der Ebene sachlicher Darstellung von Fakten, sondern in den Niederungen von Unwahrheit und Verfälschung operiert wird, dann ist mit Redlichkeit kein Blumentopf zu gewinnen.

Dann muss man eben mit etwas mehr „Aufwand werben“. Da ist zum Beispiel die Sache mit dem Tafelsilber: die mit Krediten aufgekauften Junkers-Grundstücke wurden bereits von Krügers Vorgänger wieder verkauft. Sie konnten also zur Schuldenreduzierung durch BM Krüger gar nicht eingesetzt werden. Die Vermögenswerte „Panoramastraße und Amselweg“ waren Sanierungsfälle – ihr Verkauf wurde vom Gemeinderat (und nicht von BM Krüger) zur Vermeidung von Sanierungskosten beschlossen. Sieht so „das Verscherbeln von Tafelsilber“ aus ? Bei der Einbringung des Haushalts durch den BM am 22. April wurde sehr ausführlich dargelegt, wie und wodurch Schulden getilgt werden konnten. In der NZ wurde am 24. April darüber berichtet. Herr Eitel hätte sich nur die Mühe machen müssen, diesen Bericht zu lesen. Infam ist, wie er das Engagement der Neckartenzlinger Bürger bei der Gestaltung der Planstraße („begehbarer Parkplatz“) verhöhnt. Ich habe Ähnliches schon von anderer Seite zu hören bekommen – bezeichnenderweise von Leuten, die in keiner der verschiedenen Projektgruppen mitgewirkt haben.

Herrn Eitels Leserbrief stellt sich alles andere als objektiv dar – er will es sicher auch nicht sein? Der Verdacht liegt nahe, dass dieser Brief mithelfen soll, den amtierenden Bürgermeister zu verunglimpfen. Dann wäre er ein Teil einer Schmutz- und Rufmordkampagne, die allerdings nur dann wirken könnte, wenn es den Urhebern gelingen würde, die Bürger „für dumm zu verkaufen“ und auf die zu hoffen, die aus schierer Bequemlichkeit Unwahrheiten und Verdrehungen einfach ungeprüft übernehmen wollen. Mündige Bürger sind in der Lage und willens, sich ihre Meinung selbst und mittels nachgeprüfter Fakten zu bilden. Dann weiß man allerdings recht bald, „was für ein Spiel hier getrieben wird“.

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