Mit zwölf Jahren hat mich die Faszination für die Philippinen erfasst. Warum genau die Philippinen weiß ich nicht. Aber: Seit dem 1. August 2024 darf ich meinen Kindheitstraum leben.
2023 hatte ich mich bei verschiedenen NGOs beworben, um ab Sommer 2024 für zwölf Monate die Philippinen entdecken zu können. Und so war ich dann endlich am 1. August ganz verschwitzt am Flughafen von Manila, um auf mein Taxi zu warten, dass mich zu meinem kommenden Zuhause in Quezon City bringen würde.
Auf den Philippinen werden viele verschiedene Sprachen gesprochen, aber „Tagalog“ oder „Filipino“ verbindet alle Filipinos miteinander. Somit durfte ich zunächst den ganzen August im Gästehaus von meiner NGO Tagalog lernen. Es ähnelt dem Spanisch, was mir sehr geholfen hat, da ich in der Schule drei Jahre lang Spanisch gelernt hatte. Somit war ich also nicht komplett aufgeschmissen.
In diesem ersten Monat habe ich außerdem auch gelernt, wie zum Beispiel der Verkehr funktioniert, wie ich mir ein Taxi rufe, oder wo ich die Malls finde.
Im September und Oktober wurde ich zu „Dawn for the poor“ vermittelt. Ihre Vision ist es, durch Stipendien oder andere Entwicklungsarbeit Filipinos in Slums Hoffnung zu geben. Ich durfte in der Provinz „Bulacan“ Einblicke in das Leben in Slums von Manila bekommen und Freundschaften zu Filipinos in meinem Alter aufbauen.
Gewohnt haben wir gemeinsam im Büro: Weil der tägliche Verkehr in Manila extrem verstopft ist und man zu Zeiten der „Rush-hour“ nur langsam vorwärts kommt, spart man viel Zeit, wenn man eben einfach im Büro schläft. Dabei waren es auch sehr spannende Erfahrungen zum Frühstück Reis oder Nudeln zu essen, mit dem „Tabo“ zu duschen (anstatt einer Brause nimmt man einen kleinen Eimer) und vor allem hautnah so viel Armut zu erleben. Aber am allerwichtigsten bei Filipinos: immer Spaß haben und lachen!
Von November bis März wohne ich dann in der Stadt Tacloban, die zur Insel Leyte gehört und etwa in der Mitte der Philippinen liegt. Hier werde ich Studentenarbeit kennenlernen. Das bedeutet wieder Freundschaften aufzubauen und dort zu unterstützen, wo ich gebraucht werde. Ein gewaltiger Wechsel vom Großstadtdschungel in die dörfliche Gegend. Aber ich genieße die Ruhe und das Meervor der Haustür sehr.
Wo genau und mit wem ich das Weihnachtsfest verbringen werde, ist noch unklar. Aber Filipinos sind so gastfreundlich und spontan, dass ich mir da keine Sorgen machen muss. Alleine werde ich auf keinen Fall sein!
Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das kommende Jahr! Ganz warme Weihnachtsgrüße mit Palmen und Mangos aus den Philippinen.
Benita Lau