Weihnachtsgrüße

Gleich nach Halloween wird es weihnachtlich

Alina Lüdicke bekommt nicht nur durch die vielen Feiertage einen besonderen Einblick in die Kultur.

Mit ihren drei Gastkindern wird es Alina Lüdicke in den USA nicht langweilig. Foto: privat

Dieses Jahr war ein sehr ereignisreiches Jahr für mich, denn nach meinem Abitur hat es mich als Au Pair in die USA gebracht. Hier lebe ich bei meiner Gastfamilie in Milwaukee, Wisconsin. Jeden Tag kümmere ich mich um meine drei wunderbaren Gastkinder im Alter von neun, sieben und drei Jahren.

Morgens helfe ich dabei, sie für die Schule und den Kindergarten fertig zu machen, dann erledige ich meistens ein paar kleine Hausarbeiten, wie Wäsche waschen oder abwaschen. Danach habe ich bis zum Nachmittag Zeit, um meinen eigenen Hobbys nachzugehen und Wisconsin und die USA kennenzulernen.

Ich gehe in dieser Zeit oft im Fitnessstudio meiner Gastfamilie schwimmen. Dabei stelle ich aber immer wieder fest, wie sehr ich das gemeinsame Schwimmen mit der DLRG Neuffen-Beuren vermisse. Generell fehlt mir hier ein bisschen die Vereinskultur aus Deutschland. Es ist ein ganz anderes Gefühl in einer Gruppe Sport zu machen als allein.

Wenn ich nicht schwimmen gehe, dann mache ich entweder lange Spaziergänge oder gehe zu Target, meinem Lieblingseinkaufsladen hier in den USA. Dort kann man wirklich alles kaufen was, man sich vorstellen kann. Von Möbeln über Kosmetik hin zu Bananen. Ausschließlich ein vernünftiges Brot oder Weckle habe ich hier noch nicht finden können. Das vermisse ich auch sehr. Das Brot hier gleicht vielmehr einem weißen Toastbrot.

Außerdem auffällig in einem Supermarkt sind die Größen der Produkte. Alles ist hier in viel größeren Mengen als in Deutschland. So findet man bei meiner Gastfamilie beispielsweise immer mindestens eine Gallone (3,79 Liter) Milch im Kühlschrank. Dafür muss natürlich auch der Kühlschrank größer sein als bei uns. Ebenso sind die Häuser, die Straßen und die Autos viel größer.

Am Nachmittag hole ich dann die Kinder von der Schule ab, helfe bei den Hausaufgaben, bringe sie zu diversen Freizeitaktivitäten und spiele ganz viel Feuerwehr und Polizei mit meinem drei-jährigen Gastkind.

Dieses Jahr werde ich nun auch Weihnachten mit ihnen zusammen feiern. Das wird hier in den USA am 25. Dezember gefeiert, Heiligabend gibt es nicht wirklich. Die Weihnachtszeit startet hier aber eigentlich schon direkt nach Halloween. Ich war sehr überrascht, dass bereits am 1. November die Halloween-Dekoration weggeräumt wird und die Weihnachtsdekoration rausgeholt wird. Viele bunte Lichterketten, Nussknacker und vor allem ganz viele unechte Weihnachtsbäume, bei denen jeder noch so kleine Zweig mit Kugeln versehen ist, gehören dazu.

Zur Weihnachtszeit bei meiner Gastfamilie gehört auch ganz klassisch das Plätzchen backen, außerdem das Weihnachtskonzert in der Schule der Kinder und ein Besuch im Theater, wo jährlich das Ballett „Der Nussknacker“ aufgeführt wird.

An Weihnachten selber werden morgens erstmal die Geschenke geöffnet. Anschließend wird mit der ganzen Familie gefeiert. Es werden viele Spiele gespielt und ganz viel Zeit miteinander verbracht. Ein gutes Weihnachtsessen gibt es zwischendurch natürlich auch noch. Das variiert stark von Familie zu Familie, typischerweise gibt es hier viel Schinken und Käse in unterschiedlichen Varianten.

Außer Weihnachten darf ich dieses Jahr auch weitere amerikanische Feiertage erleben. Thanksgiving im November und der 4. Juli werden bestimmt sehr spannend und ermöglichen mir einen ganz besonderen Einblick in eine andere Kultur.

In diesem sehr besonderen Jahr für mich stehen aber auch noch weitere tolle Punkte an. Im April werde ich mit meiner Gastfamilie Urlaub in Florida machen, einen Boston-Urlaub habe ich bereits hinter mir. Ein einwöchiger Aufenthalt auf Hawaii ist auch geplant.

Mein Au Pair-Jahr ermöglicht mir eine unvergessliche Reise, bei der ich jeden Tag an neuen Herausforderungen wachse. Auf der einen Seite die Kinder, die manchmal wirklich anstrengend sein können, auf der anderen Seite aber auch die Sprache und das fremde Land. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Deutschland, einiges vermisse ich aber auch sehr.

Ich sende ganz liebe Grüße aus dem verschneiten Wisconsin nach Deutschland. Ich wünsche euch allen frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr 2025. Ganz herzliche Grüße vor allem an meine Familie und Freunde,

Alina Lüdicke

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