Weihnachtsgrüße

Großes Erlebnis und großes Essen an Weihnachten

Moritz Nehlich stimmt sich in Missouri auf die kalte Jahreszeit und das Fest ein

Am „Sport“ des weihnachtlichen Dekorierens beteiligt sich Moritz Nehlichs (links) US-amerikanische Gastfamilie nur in eingeschränkter Weise.

Zugegeben, denkt man an die Vereinigten Staaten von Amerika, fällt einem spontan eher nicht eine ländliche Gegend mit ungefähr 400 Einwohnern ein. Doch genau das ist bei mir nun der Fall und so entdeckte ich eine ganz neue Seite des „Landes der unbegrenzten Möglichkeiten“. Seit August verbringen ich ein Auslandsjahr hier in Eolia im US-Bundesstaat Missouri und das Leben wird immer mehr zum Alltag.

Zwar kennt man die USA eigentlich schon längst durch unzählige Berichte in Zeitungen, Fernsehen und dem Internet. Doch ist man erst einmal hier, muss man sich dennoch ordentlich umstellen. Von Essen (Bio ist hier, glaube ich, ein Fremdwort) bis hin zur Sprache (Sprichwörter und Umgangssprache lernt man nun mal nicht in der Schule) ist es in diversen Bereichen eine recht große Umstellung.

Aber da meine Gastfamilie und meine neue Schule, die ebenfalls nur um die 300 Schüler zählt, mich herzlichst willkommen geheißen haben, fällt alles wie gesagt immer einfacher. Zwar spürt man das ein oder andere Mal auch Heimweh und dass man Dinge wie deutsches beziehungsweise schwäbisches Essen oder die Heimat vermisst. Doch insgesamt findet man für viele Dinge einen adäquaten Ersatz und so sieht man schnell über negative Aspekte hinweg.

Nun, da wir hier einen trockenen und heißen Sommer, aber vor allem die noch hitzigeren Wahlen hinter uns haben, beginnt auch endlich die „Holiday Season“ – die Zeit der großen Ferien.

Thanksgiving war bereits ein großes Erlebnis (für das meine Gastfamilie und ich extra neun Stunden zu Verwandten nach Ohio gefahren sind) und vor allem ein großes Essen, doch jetzt steuern wir endgültig auf Weihnachten zu.

Während die Temperaturen von fast 25 Grad Anfang Dezember noch nicht sehr weihnachtlich wirken, tun dies die Häuser dafür umso mehr: Neben dem obligatorischen (oftmals leider Plastik-)Tannenbaum und dem opulenten Schmuck daran leuchten hier vor allem unzählige Lichter, Weihnachtsmänner und Rentiere in und um die Häuser.

Was in Deutschland zwar für viele schon Tradition ist, aber immer noch im Rahmen bleibt, ist für die Amerikaner (wie es eine Mitschülerin treffend formulierte) ein „Sport“. Zum Glück hält sich meine Gastfamilie da eher etwas zurück, und so kann ich noch mehr die Vorweihnachtszeit genießen. Und auch wenn sich unter dem Baum schon die Geschenke türmen, heißt es für mich und für alle hier leider noch etwas länger warten.

Mit heißem Tee und Kakao jedoch schon bestens für die kalte Jahreszeit vorbereitet, wünsche ich allen „Daheimgebliebenen“, meiner Familie, Verwandten und Freunden: Merry christmas and a happy new year!

Moritz Nehlich

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