Klaus Bühler, Nürtingen. Zum Artikel „OB legt sich für die Wasen-Pläne ins Zeug“ vom 28. November. Ich war bei der Sitzung des Bauausschusses am 26. November. Ich habe Dr. Fridrichs eindringliche Worte „Sie können das Projekt noch stoppen. Es kommen dadurch keine Forderungen auf die Stadt Nürtingen zu“ noch im Ohr. Mehrmals hat Dr. Fridrich diese Worte an die Mitglieder des Gemeinderates gerichtet. Und ja, er hat nicht verschwiegen, dass immaterielle Nachteile für Nürtingen erwachsen können: Imageverlust, Verschlechterung der Beziehungen zu Kreis und Land, Abschreckung von Investoren. Und dass Nürtingen dringend günstigen Wohnraum braucht.
Dennoch, der Appell war deutlich. Wenn der Liste der Bausünden in Nürtingen eine weitere hinzugefügt wird, dann fällt das einzig und allein in die Verantwortung des derzeitigen Gemeinderates. Meine Bitte an die Gemeinderäte: nur die gewählten Vertreter haben noch die Chance, das Projekt zu stoppen.
Ich war zunächst unsicher. Zehn Jahre Planung in die Tonne treten? Obwohl wir dringend bezahlbaren Wohnraum in Nürtingen brauchen? Der Ideenwettbewerb 2009 wurde von den Kreiskliniken Esslingen ausgelobt. Okay, das ist zehn Jahre her. Was bei einem Ideenwettbewerb rauskommt, ist letztlich nicht mehr als ein Wunschzettel. Und dieser stammt nicht mal von der Stadt Nürtingen.
2013, also vor sechs Jahren, berichtet die Nürtinger Zeitung, dass sich jetzt auch der Nürtinger Gestaltungsbeirat mit den Plänen befasst. Dieser Gestaltungsbeirat schlägt einen Riegel mit drei viergeschossigen Wohngebäuden entlang der Stuttgarter Straße im Anschluss an das ehemalige Siechenhaus und die denkmalgeschützte Kapelle vor. Der Quartiersplatz, der durch die Bebauung entsteht, soll über Wege und eine Treppe zum Neckarufer hin auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Fraktionen wünschen eine auf acht Meter verbreiterte Promenade entlang des Neckars, geringere Gebäudehöhen und stadtauswärts ein Langhaus statt dem Punkthaus.
Was findet sich davon im Bebauungsplan noch wieder? Ganze 23 von 140 Wohnungen mit Sozialbindung und eine Besuchsregelung einmal monatlich für Kapelle und Siechenhaus. Ein Bebauungsplan ganz nach den Wünschen des Investors. Keine Promenade. Kein freier Zugang zu Siechenhaus und Kapelle. Nicht mal ein Radweg nach heutigen Erkenntnissen.
Jetzt, da IBA mit Bahnstadt und Landesgartenschau ein Thema sind, kann man auch bessere Ideen für den Wasen formulieren. Die Uferpromenade realisieren. Holzhäuser als Passivhäuser, mit Geothermie beheizt wären denkbar. Alle Voruntersuchungen (Lärm, Artenschutz, Hochwasser . . .) liegen vor. Es könnte schnell gehen. Mit etwas gutem Willen ließe sich das auch jetzt noch innerhalb von drei Jahren realisieren.
Leserbriefe | 21.12.2024 - 05:00
Billiger Wahlklamauk fürs Fernsehen
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Artikel „Robert Habeck sagt TV-Duell mit Alice Weidel ab“ vom 19. Dezember.
Als wären die Zeiten nicht schon schlimm genug, planen ARD und ZDF nun ein derart geschmackloses Wahltheater, wollen Scholz und Merz ...
Leserbriefe | 21.12.2024 - 05:00
Unterlassene Hilfeleistung?
Olaf Gremmel, Nürtingen.
Freitagvormittag. Du bist 84 Jahre und beim Urologen. Dort bekommst du vom Arzt einen Blasenkatheter gesetzt. Was du nicht bekommst, ist ein Urinbeutel. Dafür aber ein Rezept für selbigen. Damit gehst du zur Apotheke, die dir ...